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Lärmbelastung

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Laut, vielfach sogar lärmend ist sie geworden, die Welt, in der wir leben. Junge Menschen, die in diese Geräuschkulisse hineingeboren werden, können Stille kaum noch aushalten. Diesem Trend haben sich die Orchester angepasst. In früheren Zeiten spielten die Blechbläser eher einen sanfteren Ton. Gegenwärtig ist das Publikum einschließlich der Tonträgerproduzenten vermehrt auf einen härteren, präziseren Klang ausgerichtet. In der Vergangenheit begnügten sich die Orchester noch mit zwei Kesselpauken, heute müssen es oft fünf sein. Unter dieser lauten Welt leidet die Hörleistung der Menschen, die in ihr leben. Haydns Sinfonie mit dem Paukenschlag braucht heute fünf Pauken, um das Publikum wieder wachzurütteln. Schallbelastungen zwischen 90 und 110 Dezibel wurden in Orchestern gemessen. Besonders betroffen sind die Geiger vor den Trompeten. Dabei fordert die Berufsgenossenschaft, dass eine 110-Dezibel-Belastung die Einwirkungszeit von 15 Minuten pro Woche nicht überschreiten darf – ein Wunschdenken, wie ich meine. Gefährdet sind vor allem Berufsmusiker im Hochtonbereich, weil Untersuchungen in dieser Gruppe bis zu 44 % chronisch-berufsbedingte Hörschäden nachweisen konnten.

Die Orchester werden aber nicht nur lauter, sondern auch größer. Damit rückt das Ensemble enger zusammen. Wird allerdings der Abstand zum Musikerkollegen halbiert, steigt nicht nur der Stress, auch der Schallpegel nimmt um das Doppelte zu. Dieser beruflichen Klangwelt muss sich der Musiker stellen. Kommt dann eine zusätzliche Lärmbelästigung in der Freizeit hinzu, versetzt eine intensive Online-Präsenz das Gehirn zusätzlich in eine hohe Erregungsstufe, so können zunehmende Hörschäden (Tinnitus, Hörsturz) nicht überraschen. Bewährt hat sich inzwischen die neue Vagus-Medizin, die der HNO-Arzt Dr. Schwarz in Mosbach bei Heidelberg erfolgreich gegen Tinnitus einsetzt.

Unser Innenohr lebt von der Kraft, die aus der Stille kommt. Gehen Sie bewusst auf Distanz zu den Neuen Medien, benutzen Sie die Ausschaltfunktion Ihres Handys, stellen Sie sich bewusst auf Stille bei jedem Ausgleich ein: Laufen Sie »mit allen Sinnen« und nicht »wie von Sinnen«. Funktionieren Sie Ihr Schlafzimmer in ein »Schlafendes Zimmer« um.

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