Читать книгу Der Drang nach Freiheit - Geri Schnell / Dieter Thom - Страница 13
Das moderne Fahrrad
ОглавлениеAm Tag vor seinem zehnten Geburtstag fuhr Dieter mit Vati nach Halle. Überrascht stellte Dieter fest, dass Vati auf ein Fahrradgeschäft zusteuerte. Schon nach einem kurzen Rundgang durchs Geschäft war für Dieter klar, das Sportfahrrad mit den verchromten Teilen, dieses Fahrrad würde ihm gefallen!
«Was würde das kosten?», fragte Vati den Verkäufer.
Dieter konnte nicht verstehen, was der Verkäufer seinem Vati für einen Preis nannte. Die beiden taten geheimnisvoll, Dieter sollte den Preis nicht erfahren.
«Tut mir leid», erklärte Vati, «das ist mir viel zu teuer, haben sie nicht noch andere, ein etwas günstigeres Fahrrad?»
«Natürlich, - dieses hier», er zeigte auf ein Fahrrad mit breitem Sattel und breiten Schutzblechen, «das ist für den Stadtverkehr bestens geeignet!», er flüstert Vati den Preis ins Ohr.
«Das wäre eher ein Preis, den ich mir leisten könnte.»
Dieter erschrak, er sah sein schönes Fahrrad entschwinden.
«Entweder dieses Fahrrad oder keines!», rief Dieter und rannte wütend aus dem Geschäft. Vati schaute ihm lange nach und hoffte, dass Dieter wieder umkehrte und mit dem Stadtfahrrad zufrieden war. Doch er kannte seinen Dieter genau. Der wusste was er will. Entweder das oder nichts.
Dieter rannte den Weg nach Hause und verzog sich auf sein Zimmer. Mutti wusste, dass, wenn Dieter so heimkam, es am Besten war, ihn vorerst in Ruhe zu lassen. Am nächsten Morgen würde er wieder zufrieden sein.
So war es dann auch, denn als Dieter am nächsten Morgen die Gratulationen zum Geburtstag entgegen nahm, übergab ihm Vati das Sportfahrrad.
«Ich wünsche dir einen schönen Geburtstag!», Vati und umarmte Dieter, «hier, das ist dein Geburtstagsgeschenk- - Ich denke, es gefällt dir!»
Dieter war überglücklich und bedankte sich bei Vati und anschliessend auch bei Mutti. Ein so schönes Sportrad, hatte keiner seiner Freunde, er musste es gleich ausprobieren. Er fuhr eine Runde ums das Quartier. Es lief ausgezeichnet, auch die Bremsen funktionierten gut, die brauchte er, als ihm ein Fussgänger in die Quere kam. Er hatte das Fahrrad im Griff und konnte sofort anhalten. Der alte Mann schimpfte, weil er sich erschrocken hatte und ging fluchend seines Weges.
Am Wochenende wollte Dieter das Fahrrad testen. Er verabschiedete sich von seinen Eltern, «ich besuche Opa in Zörbig», erklärte er und fuhr los. Die 25 Kilometer bis Zörbig, forderten ihn. Er trat tüchtig in die Pedalen. Schwitzend fuhr er in Zörbig beim Herrenhaus vor, er war beinahe so stolz, wie damals der Wessi mit seinem Auto.
Opa und Omi waren erfreut, ihren Enkel zu sehen. Natürlich bewunderten sie auch sein neues Fahrrad. Danach gab es eine feine Suppe nach Art der Oma. Die hatte Dieter nötig, denn Radfahren macht hungrig. Er blieb übers Wochenende und half dem Bauern im Stall.
Am Sonntag, gegen Abend fuhr er die Strecke wieder zurück.