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4.1.3 Der objektbeziehungstheoretische Ansatz

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Die Objektbeziehungstheorien stellen in der Psychoanalyse ein weit verzweigtes Konglomerat an Ansätzen dar. Gemeinsam ist ihnen der Leitgedanke, dass Beziehungen und deren Qualität maßgeblich von früheren Beziehungserfahrungen geprägt seien und zwischen inneren Objektrepräsentanzen und äußeren Beziehungen zu unterscheiden sei, wobei eine starke Wechselwirkung angenommen wird. Diese besteht im Wesentlichen in einer Interaktion von Introjektion und Projektion (sowie dem »Spezialfall« der Projektiven Identifizierung). Introjektion bedeutet dabei, Verhaltensweisen, Gefühle, Eigenschaften wichtiger Anderer, z. B. der Eltern, Geschwister oder des Partners in sich aufzunehmen und als zur eigenen psychischen Struktur gehörend zu erleben, während bei projektiven Vorgängen unannehmbare eigene Anteile in den Anderen »verlagert« werden und so eine Distanzierung von eigenen Wünschen, Trieben oder Bedürfnissen stattfinden soll. Auch werden häufig eigene, nicht mit dem Selbstbild bzw. Ich-Ideal zu vereinbarende Anteile auf den Partner oder die Partnerin projiziert, um anschließend dort bekämpft zu werden. Paare erleben ihre Beziehungen nicht nur auf der Folie früherer Erfahrungen, sondern induzieren zu diesen zum Teil passende Verhaltensweisen des anderen (vgl. Reich und von Boetticher 2017, S. 201).

Der an der Objektbeziehungstheorie orientierte Ansatz der Paartherapie fokussiert auf das Entschärfen gegenseitiger Projektionen. Diagnostisch wird dafür das aus dem Gleichgewicht geratene Verhältnis zwischen Befriedigung und Distress betrachtet. Paarprobleme entstehen nach diesem Modell immer dann, wenn Distress unerträglich wird, wofür Faktoren wie dauerhaft entwertende statt gratifizierende projektive und introjektive Identifizierungsprozesse, die Unfähigkeit eines oder beider Partner, die Projektionen des anderen zu containen, oder eine Verhärtung und Verfestigung statt einer Modifikation vorhandener Objektbeziehungen verantwortlich sind (Scharff und Scharff 2003). Theoretische Grundlagen für diesen Ansatz finden sich bei Fairbairn (1963) und bei Dicks, der das Konzept der »unbewussten Komplementarität« und der »gemeinsamen Persönlichkeit« (Dicks 1967, S. 69, zitiert nach Scharff und Scharff 2003) entwickelte und damit ein Modell schuf, das objektbeziehungstheoretische Erkenntnisse für die Behandlung von Paaren fruchtbar machte ( Kap. 4.1.4).

Psychodynamische Paar- und Familientherapie

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