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4.1.5 Mentalisierung bei Paaren

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Mentalisierung bezeichnet die Fähigkeit, eigene mentale Zustände (u. a. Gefühle, Gedanken, Bedürfnisse, Motive, Überzeugungen, Einstellungen, Werte …) wie auch mentale Zustände des Gegenübers wahrnehmen sowie Ideen darüber entwickeln zu können, welche Erfahrungen und Gegebenheiten zu welchen mentalen Verfassungen führen können. Es handelt sich um eine Entwicklungserrungenschaft, die zu dem Bewusstsein führt, dass man selbst und die anderen eine jeweils ganz eigene Innenwelt haben, die sich voneinander unterscheiden und sich teilweise gleichen können. Dabei ist entscheidend: »Mentale Zustände liegen nicht offen zutage. Das gilt übrigens genauso für die eigenen.« (Rottländer 2015, S. 9). Das bedeutet, es bedarf der Einfühlung, des »Eindenkens« und (ganz wesentlich besonders bei Paarkonflikten) der realen Überprüfung durch Austausch darüber, ob die Interpretationen der vermuteten Gedanken- und Gefühlswelt des anderen denn auch einigermaßen zutreffen. Redensarten wie »Ich kann meinem Partner auch nur bis vor die Stirn gucken«, »Man steckt nicht drin« oder auch symbiotisch anmutende, verliebte Äußerungen wie »Wir sind eins, verstehen uns blind« weisen auf die Brisanz von An- oder Abwesenheit guter Mentalisierungsfähigkeit hin.

Psychodynamische Paar- und Familientherapie

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