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Vorwort

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Der vorliegende Band beschreibt zwei psychodynamische Therapieansätze, die Paar- und die Familientherapie. Beide haben eine ähnliche Entwicklung genommen, dabei eigene Konzepte entwickelt, die allerdings eng miteinander verwoben sind. Dementsprechend werden im dem umfangreichen Kapitel »Kernelemente der Diagnostik« die jeweils besonderen Konzepte weitgehend getrennt, allerdings bezüglich der Themen therapeutische Beziehung, Übertragung und Gegenübertragung sowie der Abwehrmuster gemeinsam dargestellt. Bezüglich der »Kernelemente der Therapie«, der Ziele und des Rahmens, der Indikation und der Schritte des Erstgesprächs erfolgt wegen der vielen Überschneidungen ebenso eine gemeinsame Darstellung wie bei der Anwendung in besonderen Konstellationen, der Hauptanwendungsgebiete, der klinischen und wissenschaftlichen Evidenz sowie der Abrechnungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die beiden ausführlichen Fallbeispiele zeigen darüber hinaus die Unterschiede wie die Gemeinsamkeiten, z. B. in der Mehrgenerationenperspektive, die inzwischen auch in andere Therapieformen, etwa die psychodynamische Einzeltherapie oder die systemische Therapie, Einzug gehalten hat.

Unser Band bemüht sich um eine knappe und verständliche Darstellung des aktuellen Entwicklungs- und Diskussionsstands. Neben langjährigen Praxiserfahrungen in einer Spezialambulanz für Familien- und Paartherapie und zahlreichen Diskussionen im Rahmen von Tagungen, Vorträgen und Seminaren, die zur konzeptuellen Präzisierung beitrugen, baut dieses Buch auf drei wesentlichen Publikationen auf: »Die Mehrgenerationen-Familientherapie« (Massing et al. 2006), »Praxis der psychoanalytischen Familien- und Paartherapie« (Reich et al. 2007) sowie dem von Manfred Cierpka herausgegebenen »Handbuch der Familiendiagnostik« (2008). Wer zu einzelnen Abschnitten dieses Buchs vertiefende Ausführungen sowie weitere ausführliche Fallbeispiele sucht, sei auf die beiden erstgenannten Publikationen verwiesen.

Zudem wäre dieses Buch nicht denkbar ohne die Vorarbeiten von Almuth Massing und Eckhard Sperling in Göttingen, den engen fachlichen Austausch mit Ivan Boszormenyi-Nagy, der Arbeitsgruppe um Horst-Eberhard Richter in Gießen und Thea Bauriedl in München, den Begegnungen mit den Begründern der systemischen Therapie um Helm Stierlin in Heidelberg und Mara Selvini Palazzoli in Mailand sowie den weiteren Diskussionen im Bundesverband Psychoanalytische Paar- und Familientherapie (BVPPF), insbesondere in den von Michael Stasch ins Leben gerufenen Arbeitsgruppen »State of the Art«. Vor allem aber möchten wir dem Ende 2017 verstorbenen Manfred Cierpka danken, der die psychodynamische Familien- und Paartherapie durch sein bundesweites und internationales Wirken zunächst aus Göttingen, dann aus Heidelberg gefördert und diesem Ansatz Zugang zu weiteren Bereichen, z. B. den »Frühen Hilfen« und der Säuglings-Kleinkind-Eltern-Therapie erschlossen hat. Darüber hinaus hat er Diskussionen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sowie dem Gemeinsamen Bundesausschuss Möglichkeiten zur Abrechnung des paar- und familientherapeutischen Setting im Rahmen der psychodynamischen Psychotherapie erreicht (siehe auch Reich 2018).

Überdies möchten wir unseren Patientinnen und Patienten danken, von denen wir viel lernen konnten, sowie unseren eigenen Familien, ohne deren Rückhalt unsere Arbeit nicht möglich wäre.

Göttingen, im Februar 2020

Günter Reich und Antje von Boetticher

Psychodynamische Paar- und Familientherapie

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