Читать книгу Das Leuchten in mir - Grégoire Delacourt - Страница 40

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Meine Freundin Sophie hatte recht. Sie hat immer recht.

Ich war zu Gréco übergegangen. Als ich mit dem Birnenschnaps-Aroma auf den Lippen – scharf wie ein erster Kuss – aus dem Restaurant kam, sang ich Deshabillez-moi, sang ich Jolie Môme, sang ich L’Amour flou.

Auf dem Bürgersteig bat ein alter Mann um meine Hand. Ich gab sie ihm. Er drehte mich. Ein Walzerschritt. Eine Drehung nach rechts. Sechs Schritte. Eins-zwei-drei. Vier-fünf-sechs. Er lachte, sagte »Danke, Mademoiselle« und ließ meine Hand los, und sie flog zu Alexandre, legte sich auf seinen Mund, und seine Lippen kosteten meine Finger.

Als ich nach Hause kam, war Manon halb durchgedreht. Sie habe mindestens zehnmal im Laden angerufen. Auch ihr Vater sei den ganzen Nachmittag unerreichbar gewesen. Sie habe uns fragen wollen, ob sie mit ihrer Freundin Aurélie über das Wochenende ans Meer fahren dürfe; jetzt sei es zu spät, die Freundin sei schon weg. »Wegen euch werde ich ein beschissenes Wochenende verbringen, und außerdem ist der Kühlschrank leer, ich lebe in einem beschissenen Haus, das ist so was von ätzend!« Ich versuchte, sie in die Arme zu nehmen, sie wehrte sich, dann gab sie nach. Unsere Herzen schlugen gegeneinander. Meine Lippen legten sich auf ihre weichen dunklen Haare. Sie rochen nach Mandel und ganz entfernt nach hellem Tabak. Ich flüsterte Worte, die sie nicht hören konnte. Ihre Hände waren hinter meinem Rücken verschränkt. Das war gut. Dann, wieder ganz ruhig, fragte sie mich flüsternd, ob wir am Abend Pizza bestellen und zu fünft einen Film sehen könnten, wie früher. Wie früher. Ahnte sie, dass etwas nicht mehr wie früher sein würde oder schon nicht mehr war?

Mit der Pizza war ich einverstanden, mit dem Film auch.

Eine Calzone. Zwei Margherita. Eine Prosciutto. Und eine Hawaii. Billy Elliot, hundertzehn Minuten Glück. Wie früher.

Später wollte Olivier mit mir schlafen.

Das Leuchten in mir

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