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Studium als Voraussetzung für eine adäquate berufliche Karriere

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Gerade in der heutigen Zeit gibt es allerdings auch viele Möglichkeiten, sich außerhalb von Universitäten und Hochschulen auf einen Beruf vorzubereiten. Fachschulen unterschiedlichster Ausrichtung bieten zum Teil exzellente Angebote. Diese stellen für junge Menschen, die einen schnellen Berufseinstieg und vor allem eine konsequent an einem engen praktischen Tätigkeitsfeld orientierte Vorbereitung suchen, eine wirkliche Alternative zum Studium dar.

Die Frage ist, ob durch diese Möglichkeiten ein Hochschulstudium weniger attraktiv, weniger notwendig oder gar überflüssig geworden ist. Die Antwort ist ein klares und eindeutiges Nein. Nein, ein Hochschulstudium hat nichts an seiner Notwendigkeit und nichts an seiner Attraktivität verloren. Zum – quantitativen – Beweis können sowohl die gestiegenen Bewerberzahlen an den deutschen Hochschulen als auch die gestiegenen Studierendenzahlen dienen. So wuchs die Zahl der Studierenden an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg in den letzten fünf Jahren um rund 15 Prozent. Auch die übrigen zwei Hochschultypen in Baden-Württemberg, Universität und die Duale Hochschule, konnten Zuwächse verzeichnen (Aussage der Rektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg). Die Anzahl der Bewerbungen hat sich im gleichen Zeitraum alleine an unserer Hochschule, der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU), mehr als verdoppelt.

Zum anderen können sehr wohl auch die zahlreichen Stellenanzeigen, in denen für anspruchsvollere Positionen oder Traineeprogramme ein Studienabschluss vorausgesetzt wird, als quantitativer Beweis für die Notwenigkeit eines Studiums herangezogen werden.

Zur Beweisführung in qualitativer Hinsicht bedarf es wohl keiner langen Erläuterungen. Der Hinweis auf die enorm gewachsenen Komplexitäten in technischer, ökonomischer, globaler, aber auch in sozialer und führungsmäßiger Hinsicht ist wohl ausreichend. Die Antwort auf diese enormen Anforderungen, deren Wachstum noch lange nicht erschöpft sein wird, kann doch nicht lauten: weniger akademisch fundierte Ausbildung. Im Gegenteil: Ein Mehr ist nötig. Die weitere deutliche Erhöhung der Studierendenquote muss deshalb eines der vorrangigen bildungspolitischen Ziele einer jeden Landes- und Bundesregierung sein. Dabei ist es wichtig – weil es sowohl aus humaner als auch aus ökonomischer Sicht notwendig ist –, dass bildungsfernere Schichten weit mehr als bisher die Chance erhalten, am gesamten Bildungssystem teilzunehmen – von den Vorschuleinrichtungen über die Grundschulen, die weiterführenden Schulen bis hin zu den unterschiedlichen Hochschultypen. Hier liegen Potenziale brach. Und es bedarf großer Aufklärungsarbeit und eines konsequenten Vorgehens, um dies zu ändern.


Zusammenfassend lässt sich festhalten: Ein erfolgreiches Studium ist zwar kein Garant für eine berufliche Karriere. Ohne ein Studium ist eine solche allerdings häufig von vornherein ausgeschlossen, weil es die formale Einstiegsvoraussetzung bildet. Darüber hinaus stellen wachsende Anforderungen in der Praxis auch wachsende Anforderungen an die Berufseinsteiger.

Die Karriere-Schmiede

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