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3. Funktionen der Institution
ОглавлениеInstitutionen stellen zwar „dem Individuum gegenüber den Anspruch auf Autorität“186, sie entlasten aber auch zugleich. Institutionen „stabilisieren Spannungen dadurch, dass sie den Menschen vom Druck unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung mittels Übersetzung in anhaltende kulturelle ‚Steigerung‘ entlasten“187. Sie sind „Teile und Folgen der Versuche der Menschen, ihre Probleme im Alltag zu lösen“, sie dienen der
„Schaffung von individueller Orientierung und von kollektiver Ordnung in einer komplizierten Welt dadurch, daß mit ihnen die Unberechenbarkeiten der psychischen Motive und die Unwägbarkeiten des sozialen Handelns einigermaßen kontrollierbar und vorhersehbar werden“188.
Den Institutionen kommen dabei nach Hartmut Esser eine Orientierungsfunktion, eine Ordnungsfunktion sowie eine Sinnstiftungsfunktion zu. So gesehen kann man
„die Funktion der Entlastung von Unsicherheit und Entscheidungsdruck die Orientierungsfunktion und die der Absicherung der sozialen Ordnung und der Kooperation die Ordnungsfunktion der Institutionen nennen. Sie beruhen beide auf einer ganz allgemeinen Funktion von Institutionen: die Einordnung eines Handelns in einen den Akteuren im Prinzip verständlichen und sie dann auch bindenden weiteren Zusammenhang – den Sinnzusammenhang der sozialen Regeln, der die Legitimität der Institution ausmacht. Diese Funktion sei als die Sinnstiftungsfunktion der Institution bezeichnet.“189