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1.2 Die Makro- und Mesoebene von Sozialstrukturen: Geschlecht als Strukturkategorie

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Identitätskonstruktionen werden ebenfalls stark von gesellschaftlichen Sozialstrukturen inklusive Organisationen und Institutionen beeinflusst, also von strukturellen Herrschaftsverhältnissen. Auf der Makro- und Mesoebene wird Geschlecht dabei als Strukturkategorie gefasst. Der Blick richtet sich vornehmlich auf gesellschaftliche, sozialstrukturelle Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern (z. B. am Arbeitsmarkt und in der Familie), die in gesellschaftliche Organisationen eingeschrieben sind. Auf dieser Ebene betrachtet, begegnet Geschlecht als eine Struktur, „die mehr oder weniger alle gesellschaftlichen Bereiche (insbesondere Erwerbssystem und Staat, politische Öffentlichkeit und Kultur, Ehe und Familie) und alle sozialen Verhältnisse (beispielsweise den Staatsbürgerstatus, die Erwerbsposition, die privaten Beziehungen der Geschlechter) prägt.“229 Geschlecht als Strukturkategorie zu begreifen, bedeutet dann auch, es als eine Ursache sozialer Ungleichheit, die sich nicht auf andere Ursachen reduzieren lässt, zu verstehen:

„Es [= Geschlecht] erklärt als soziale Strukturkategorie Machtstrukturen auf der Ebene von Geschlechterbeziehungen und ihnen innewohnende Kräfteverhältnisse, die Unterdrückungs- und Ausgrenzungsphänomene sowie Benachteiligungen von Frauen und von Männern beinhalten.“230

Praktische Theologie in der Spätmoderne

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