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3.3 Der Bereich der Projektion. Die Fähigkeit des Being-with, indem man sich auf die Welt einlässt

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Ein weiterer Bereich betrifft die Kontaktmodalität der Projektion, durch die das Kind fähig ist, sich auf die Welt einzulassen und seine Energie dem/der Anderen und der Umwelt anzuvertrauen. Das Kind ist allem gegenüber neugierig und nutzt seine Energie, um die Welt kennen zu lernen: Es öffnet Schubladen und alles, was geschlossen ist, projiziert das Selbst dorthin, wo es nicht ist und wo es sein könnte. Die Fähigkeit, in die Welt und die Umwelt einzutauchen, wird z. B. in dem Projektionsspiel in der Zeit deutlich, wenn das Kind das Pronomen »du« sehr häufig und mit großem Vergnügen verwendet: »Du … du … du.« Was auch immer zu ihm gesagt wird, es wird dem/der Anderen zurückgegeben.

Die Fantasie, der Mut zur Entdeckung, der Einsatz des Körpers, um Veränderungen im Kontakt mit der Umwelt herbeizuführen, der Tanz als expressive Bewegung in der Welt – dies sind die Fähigkeiten, die der Organismus im Laufe des Lebens mithilfe dieses Bereichs entwickelt. Er drückt die Fähigkeit aus, sich dem/der Anderen anzuvertrauen.

Wie es bei der Introjektion eine Fähigkeit und ein Vergnügen daran gibt, sich die Welt im Selbst anzueignen, handelt es sich hierbei um eine Fähigkeit und ein Vergnügen daran, sich auf diese Welt einzulassen.

Eine Desensibilisierung der Kontaktgrenze birgt das Risiko, dass die Projektion als Versuch entsteht, eine Angst aufzulösen, ohne den/die Andere(n) wahrzunehmen, was zu paranoiden Erfahrungen führt (der/die Andere, auf den/die ich projiziere, ist unfähig oder böse).

Gestalttherapie in der klinischen Praxis

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