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Kirchlicher Dienst in der pluriformen Moderne als Ort der Kirche Ralph Bergold I. Kirche und kirchlicher Dienst

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Zu allen Zeiten ist die Kirche von dem Bewusstsein geprägt, dass die einzelnen Gläubigen von Jesus Christus zu einer Gemeinschaft der Glaubenden zusammengerufen wurden und der Kirche die Verantwortung für die Bewahrung und Weitergabe der Botschaft Jesu anvertraut wurde. In Erfüllung dieses Sendungsauftrages der Kirche hat es im Laufe der Zeiten viele Formen und viele Ämter und Dienste gegeben. Maßgeblich hat das II. Vatikanische Konzil grundlegende Aussagen der dogmatischen Konstitution Lumen Gentium (LG) über das Kirchenverständnis und die Bedeutung und Stellung des kirchlichen Dienstes getroffen.1 Dabei ging es auch um die Mitwirkung der Laien und deren Anteil am kirchlichen Dienst. Da ist von Einheit des Leibes Christi (LG 4 u. 7), von Gemeinschaft und Communio (LG 13–15) und vom pilgernden Gottesvolk die Rede, das heißt von einer Größe, die geschichtlich unterwegs ist (LG 8).

Die Kirche ist nach dem II. Vatikanischen Konzil Volk Gottes, aber eines Gottes, der nicht nur die absolute Transzendenz ist, sondern ein Gott der absoluten Immanenz, ein Gott des Lebens und der Geschichte. Die Kirche wird somit zum Dialog Gottes mit den Menschen. Mit dem Bild des Gottesvolkes will das Konzil die gemeinsame Verantwortung aller Gläubigen für das Evangelium und den Aufbau des Reiches Gottes verdeutlichen. Daneben, und dies wird sehr deutlich in der Pastoralkonstitution Gaudium et Spes (GS) des II. Vatikanischen Konzils, gibt es auch eine Verantwortung des Glaubens und der Gläubigen gegenüber der Welt (GS 7). Und dieses geschieht maßgeblich durch das gelebte Leben.

Diese Mitverantwortung der Laien und der Sendungsauftrag an die Laien sowie die Bedeutung, die das Zeugnis des christlichen Lebens für die gesamte Sendung der Kirche hat, wird in dem Dekret über das Laienapostolat Apostolicam Actuositatem (AA) des Konzils noch detaillierter benannt. Das Dekret spricht von der Berufung aller Gläubigen zum Apostolat (AA 2) und alle sollen entsprechend ihren Fähigkeiten zum Wachstum und Aufbau der Kirche beitragen. Die Laien nehmen aufgrund ihrer Taufe teil am priesterlichen, prophetischen und königlichen Amt Christi und verwirklichen in der Kirche, aber vor allem und in besonderer Weise in der Welt, ihren Anteil an der Sendung des ganzen Gottesvolkes. Sie sind berufen, „nach Art des Sauerteigs, ihr Apostolat in der Welt auszuüben“ (AA 2).

Kirchlicher Dienst in säkularer Gesellschaft

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