Читать книгу DIVI Jahrbuch 2021/2022 - Группа авторов - Страница 108

Auch bei korrekter Katheterlage entspricht der Absolutwert des P_es bestenfalls dem Pleuradruck in den unmittelbar benachbarten Lungenarealen (retrokardial, mittleres Mediastinum). Die mögliche (Über-)Dehnung der nicht-abhängigen Lungenareale kann hiermit nur unzureichend erfasst werden. Dies ist aber näherungsweise über den elastancebasierten P_tp möglich.

Die Berechnung des elastancebasierten P_tp basiert auf der Annahme, dass der endexpiratorische P_tp bei einem Atemwegsdruck von Null ebenfalls nahezu Null beträgt, und dass der inspiratorische Anstieg des P_tp vom Verhältnis zwischen der Elastance der Lunge und der Elastance des respiratorischen Systems abhängt. Diese Annahme trifft näherungsweise für die nicht-schwerkraftabhängigen Areale der Lunge zu (13), die besonders gefährdet sind, eine inspiratorische Überdehnung zu erleiden. Mithilfe des elastancebasierten P_tp kann also näherungsweise die inspiratorische Dehnung der nicht-abhängigen Lungenareale abgeschätzt werden.

Berechnung des elastancebasierten transpulmonalen Plateaudrucks (P_{TP, plat, el})

P_{TP, plat,el} = P_{aw, plat} * ΔP_tp/ΔP_aw

P_{TP, plat, el} = elastancebasierter transpulmonaler Plateaudruck; P_{aw, plat} = Atemwegsplateaudruck; ΔP_tp = transpulmonale treibende Druckdifferenz (= transpulmonaler Plateaudruck minus transpulmonaler endexspiratorischer Druck); ΔP_aw = treibende Druckdifferenz des respiratorischen Systems (= P_{aw, plat} – PEEP)

Obwohl große Outcomestudien fehlen, legen physiologische Überlegungen und kleinere Studien nahe, dass zur Vermeidung von Barotraumen ein P_{tp, plat, el} von 25 cmH₂O bei der Beatmung nicht überschritten werden sollte (14).

Der elastancebasierte transpulmonale Plateaudruck (P_{TP, plat, el}) kann dazu verwendet werden um abzuschätzen, ob eine end-inspiratorische Überdehnung der nicht-abhängigen Lungenareale droht. Zur Vermeidung eines Barotraumas sollten Werte von deutlich unter 25 cmH₂O angestrebt werden.