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8.1 Führen in Krise
ОглавлениеIn erster Linie braucht Krise zunächst präsente Leitungskräfte in „Führung“: klar und transparent, souverän und vor allem zuversichtlich. In Anlehnung an das Krisenmanagement auf Schiffen ist das Ausstrahlen von Zuversicht durch die Leitungskräfte das „Sine qua non“ und unabdingbar. Unter Seeleuten grassiert deshalb die Weisheit: „Wenn der Kapitän Schweißtropfen auf der Stirn hat, haben die Matrosen Schiss.“
Sir Ernest Shackleton, der durch seine „Endurance-Expedition“ Berühmtheit erlangte, da es ihm nach einer Havarie in der Antarktis über eineinhalb Jahre und über 1.000 Seemeilen gelang, alle 28 Teilnehmer seiner Crew lebend nach Hause zu bringen, beschreibt treffend für Leitungskräfte die Grundsätze, wie in Krise zu führen ist (5):
Sofort nach Eintreten der Krise mit den Mitarbeitern sprechen, transparent den Schaden mit all seinen Folgen aufzeigen, einen ersten Aktionsplan eröffnen und Zuversicht ausstrahlen.
Detaillierte Pläne als Alternativen für verschiedene Szenarien der Krisenentwicklung gemeinsam mit den Mitarbeitern entwickeln.
Unzufriedene oder verunsicherte Mitarbeiter unmittelbar an sich binden sowie Nähe und Kontakt aufbauen.
Spannungen im Team/zwischen Mitarbeitern entschärfen und durch klare Aufträge an jeden Mitarbeiter für Beschäftigung sorgen.
Durchaus bei den Mitarbeitern Rat und Information einholen, allerdings die Entscheidungen als Leitungskraft selbst treffen und dafür auch die Verantwortung übernehmen.
Unangenehme Entscheidungen lange vorab kommunizieren, bevor diese zur Wirkung kommen.