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1. Zur Historie des Arbeitsfeldes Berufsbezogenes Deutsch 1.1 Anfänge und Entwicklungen

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Die Anfänge der Diskussion und Entwicklungen in diesem Arbeitsfeld reichen bis in die 1970er Jahre zurück, eine Zeit, die bis in die 1990er Jahre geprägt war von einer „Ausländerpolitik“, die primär auf Konzepte zur temporären Integration und nicht dauerhaften Partizipation von Migrantinnen und Migranten an Weiterbildung und Beschäftigung ausgerichtet war. Geschah die Anwerbung und Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf dem deutschen Arbeitsmarkt ursprünglich mit dem vorrangigen Ziel, Arbeitsplätze für Geringqualifizierte zu besetzen, bei denen allenfalls ein Weiterbildungsbedarf zum Thema Arbeitsschutz gesehen wurde (Nispel & Szablewski-Çavuş 1996a), änderte sich dies mit Beginn der 1990er Jahre im Zuge der Veränderungen innerhalb der Gruppe der Zugewanderten (zweite Generation, nachziehende Familienangehörige, hohe Zahl an Asylsuchenden) sowie insbesondere vor dem Hintergrund des fortschreitenden technischen Wandels in der Arbeitswelt (vgl. Kaufmann 1996). Als Voraussetzung für eine dauerhafte Teilhabe am Erwerbsleben wird nun die Bereitschaft zu einer kontinuierlichen beruflichen Weiterbildung postuliert.

Mit dem Forschungsprojekt Berufliche Weiterbildung mit MigrantInnen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) wurde von 1992 bis 1995 erstmalig systematisch der Fragestellung nachgegangen, welchen Beitrag die Erwachsenenbildung zur Verbesserung der Chancen von Migrantinnen und Migranten in der beruflichen Weiterbildung leisten kann (Nispel & Szablewski-Çavuş 1996a). In den Ergebnissen und Praxisempfehlungen (Nispel & Szablewski-Çavuş 1996b) wird der Vermittlung von berufs- und qualifizierungsbezogenen Deutschkenntnissen eine entscheidende Bedeutung für die erfolgreiche Teilnahme an beruflicher Weiterbildung beigemessen.

Die Frage danach, was „guter“ berufsbezogener Deutschunterricht ist und wie er gestaltet werden muss, um sowohl den kommunikativen Anforderungen des Arbeitsmarktes und des Betriebs als auch der beruflichen Weiterbildung sowie den Lernbedürfnissen der Teilnehmenden gerecht zu werden, fand in der Forschung bis dahin kaum Berücksichtigung. Einen wichtigen Beitrag leistete hier das Projekt „Deutsch am Arbeitsplatz“ des DIE (2007–2011)1, dessen Ergebnisse maßgeblich zur Entwicklung der unter Punkt 2 dargelegten Instrumente des berufsbezogenen DaZ-Unterrichts beigetragen haben. Darüber hinaus konnten zentrale Empfehlungen für die Umsetzung des ESF-BAMF-Programms zur berufsbezogenen Sprachförderung (BAMF 2007) gegeben werden (vgl. Grünhage-Monetti 2010 und 2013, Berg & Grünhage-Monetti 2009).

Sprache und Kommunikation in der beruflichen Aus- und Weiterbildung

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