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3.2 Berufliche Weiterbildung im Kontext von Anerkennungsverfahren: Der Ansatz des Integrierten Fach- und Sprachlernens (IFSL)

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Die Fachstelle hat es sich zur Aufgabe gemacht, die in Punkt 2 genannten qualitätssichernden Instrumente durch die Entwicklung eines Konzeptes zu erweitern, das einen berufs(feld)spezifischen sprachlichen Kompetenzerwerb eng mit fachlichen Lernzielen verzahnt.

Der Bedarf einer konsequenten Verzahnung ergibt sich aus der Situation erwachsener DaZ-Lernender in der beruflichen Weiterbildung. Seit 2015 werden im Förderprogramm IQ vor dem Hintergrund des Gesetzes zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt, die auf berufliche Anerkennung zielen und teilweise (z.B. in Pflegeberufen) mit der Anforderung verbunden sind, ein bestimmtes Sprachniveau zu erreichen. Oftmals bildet hier das allgemeinsprachliche Niveau jedoch nur unzureichend die Sprachkompetenzen ab, die für erfolgreiches berufliches Handeln notwendig sind. Hinzu kommt, dass das Lernen in diesen Qualifizierungsmaßnahmen zunehmend individualisierter abläuft: Lerninstrumente, Lernorte und Organisationsformen werden flexibler, Lernziele werden auf Einzelne oder kleine Gruppen mit speziellen Bedürfnissen ausgerichtet. Diese besonderen Lernbedarfe werden durch das Konzept des Integrierten Fach- und Sprachlernens1 aufgegriffen. Es fußt auf der Annahme, dass passgenaue sprachlich-kommunikative Kompetenzen ein professionelles Handeln im Beruf ermöglichen.

Aufgabe des IFSL ist somit, bedarfsgerechte Unterstützungsangebote zum weiterführenden Deutschlernen in beruflicher Qualifizierung zu gestalten. In der Umsetzung heißt das, sprachliche Kompetenzen als zentralen Teil beruflicher Handlungsfähigkeit zu gewichten, als Konsequenz daraus fachliches und sprachliches Lernen gleichberechtigt miteinander zu verzahnen und die Lernplanung interdisziplinär zu gestalten.

Dabei verstehen wir den Begriff IFSL als Schirmbegriff, der unterschiedliche Deutschlernangebote im Rahmen beruflicher Qualifizierungen umfasst. Das sind zum einen flankierende Angebote wie DaZ-Kurse, digitale Lernangebote (vgl. Moodle-Kurs „Kommunikation in der Pflege“, VHS Main-Taunus-Kreis), individuelles Sprachcoaching (vgl. Kaplinska-Zajontz 2015), Tutorials oder Sprachpatenschaften (vgl. Dimpl & Feger 2014). Zum anderen bieten sich inklusive Formate an, wie ein sprachsensibler Fachunterricht (vgl. Kimmelmann et al. 2014) oder auch Team-Teaching von Fach- und Sprachlehrenden (vgl. Scheerer-Papp 2015). Diese Instrumente können abhängig von den Rahmenbedingungen, Qualifizierungszielen und Bedürfnissen der Lernenden bedarfsgerecht, flexibel und individuell miteinander kombiniert werden.

Der hier grob skizzierte Ansatz bedarf jedoch noch einer differenzierten Ausgestaltung mit folgenden Aufgaben für die Zukunft:

 Interdisziplinäre Teamprozesse gestalten.

 Instrumente (weiter)entwickeln.

 Auf der Grundlage vorliegender Rahmenkonzepte (vgl. BAMF 2017), Handbücher (vgl. z.B. Günter et al. 2013) oder Projektdokumentationen (vgl. z.B. Cehak-Behrmann & Schulz 2014) weitere berufsspezifische Lehr-Lern-Materialien entwickeln.

 Alle Beteiligten müssen durch geeignete Schulungsformate auf ihre Aufgaben vorbereitet und im Prozess unterstützt werden.

Sprache und Kommunikation in der beruflichen Aus- und Weiterbildung

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