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1.2 Neu-Orientierung im Zuge des Zuwanderungsgesetzes: Programme zur Systematisierung

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Demografischer Wandel und zunehmender Fachkräftebedarf einerseits und andererseits die Erkenntnis, dass die Teilhabe schon langjährig in Deutschland lebender Migrantinnen und Migranten an Bildung und Beschäftigung vielfach nicht gelungen ist,1 erforderten Anfang der 2000er Jahre neue Regelungen und Instrumente zur Steuerung des Zuzugs und zur nachhaltigen Erwerbsbeteiligung zugewanderter Menschen. Mit Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes 2005 ging u.a. die Einführung der Integrationskurse als verpflichtendes Instrument zum Deutschlernen einher. Darüber hinaus wurden u.a. mit dem Förderprogramm IQ bundesweit Strukturen geschaffen, die durch regionale Netzwerke dazu beitragen, dass die Beratung, Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten befördert werden.

Das Förderprogramm IQ hat 2005 berufsbezogenes Deutschlernen als ein zentrales Handlungsfeld aufgenommen. Dabei kam der jetzigen IQ Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch von Beginn an die zentrale Aufgabe zu, bestehende Konzepte und Materialien zu bündeln und der Fachöffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, Praxishandreichungen zu publizieren, die bundesweite Fachdiskussion zu koordinieren sowie Fortbildungskonzepte für Lehrkräfte in der sprachlichen und beruflichen Weiterbildung zu entwickeln.

Im Jahr 2007 wurde mit der Einführung des bundesweiten ESF-BAMF-Programms der besonderen Bedeutung von zweitsprachlicher berufsbezogener Sprachkompetenz für die Teilhabe an beruflicher Qualifizierung und am Arbeitsmarkt seitens der Politik erstmals insofern Rechnung getragen, als flächendeckend Kurse vorgehalten werden, mit denen Personen mit Migrationshintergrund durch die Vermittlung berufsbezogener Deutschkompetenzen der Zugang zu Qualifizierung und zum Arbeitsmarkt erleichtert werden soll.

Mit Inkrafttreten der neuen Verordnung über die berufsbezogene Deutschsprachförderung (DeuFöV) auf der Grundlage des § 45a Aufenthaltsgesetz startete im Juli 2016 ein erstmalig aus Bundesmitteln finanziertes regelhaftes Programm zum Berufsbezogenen Deutsch. Vorgesehen ist u.a. die Verknüpfung arbeitsmarktpolitischer Instrumente mit den berufsbezogenen Sprachmodulen des Programms. Bildungspolitisch ist dies ein Meilenstein; ob diese Verzahnung aber im Sinne eines integrierten Ansatzes von Fach- und Sprachlernen (s. Punkt 3) gelingt, wird maßgeblich von der Gestaltung der Rahmenbedingungen und Fördervorgaben abhängen.

Sprache und Kommunikation in der beruflichen Aus- und Weiterbildung

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