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7. Fazit

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Die Kommunikation von Organisationen ändert sich in Folge von Anpassungs- und Kopplungsoperationen zu ihrer Umwelt. Die Digitalisierung und der Medienwandel bewirken eine Ausdifferenzierung der Textsorten in der Organisationskommunikation, die sich in Bezug auf die Themenentfaltung unterscheiden. Die ehemals deskriptiv geprägte Informationspolitik von Unternehmen erweitert sich um narrative Kommunikationsmodi, denen eine höhere Aufmerksamkeit bei den entsprechenden Anspruchsgruppen zugeschrieben wird. In der externen als auch der internen Organisationskommunikation ist daher die Methode des Storytellings sehr gefragt. Dem strategischen Einsatz von Geschichten in der Kommunikation werden bestimmte kommunikative Wirkungen zugetraut, die deskriptive Textsorten nicht zu erreichen vermögen. Nicht nur in Unternehmen, sondern auch im Mediensystem kommt Storytelling zum Einsatz, um Fakten in Form von Erzählungen zu vermitteln. Doch nicht nur im Bereich der Unternehmensdarstellung ist die Technik des Storytellings hilfreich, auch für das betriebsinterne Wissensmanagement und die kommunikative Begleitung von Veränderungsprozessen können narrative Formen eingesetzt werden. Die akademische Ausbildung von Unternehmenskommunikatorinnen und -kommunikatoren ist jedoch im Vergleich zu anderen Berufsfeldern sehr heterogen. Die Herausforderung besteht darin, die gefragte Textsortenkompetenz zu vermitteln, um Texte unterschiedlicher Funktionalität produzieren zu können. Im Berufsfeld Public Relations ist aufgrund der vielfältigen Zugänge der Bereich der beruflichen Weiterbildung relativ ausgeprägt. Viele Agenturen und Unternehmen bieten Volontariate und Traineeprogramme als „Onbording“-Maßnahme in die Organisationen an. Anders jedoch als im Journalismus sind Volontariate in Kommunikationsberatungen wenig standardisiert. Wenn mit externen Schulungsmaßnahmen gearbeitet wird, sollten Agenturen besonders die sprachliche Kompetenz der Volontärinnen und Volontäre im Blick haben, jedoch in dem Sinne einer Vermittlung von theoretischem und strategischem Know-how, weniger einem reinen Schreibtraining. Auch für die Neueinrichtung und Etablierung von berufsbegleitenden MBA-Studiengängen in Deutschland, die derzeit stattfindet, gilt es das sprachwissenschaftliche Rüstzeug für die Textsortenvielfalt in der Organisationskommunikation zu vermitteln und zu verankern. Dazu gehören Kenntnisse aus den Bereichen der Situativität, Funktionalität, Thematizität und Formulierungsadäquatheit von Texten, die in einen anwendungsorientierten Bezug zur Schreibpraxis in Organisationen gesetzt werden sollten.

Sprache und Kommunikation in der beruflichen Aus- und Weiterbildung

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