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4. Einstellungstests der Unternehmen

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Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass viele Unternehmen Einstellungs- und Eignungstests mit Ausbildungsbewerberinnen und Ausbildungsbewerbern durchführen, bei denen auch schriftsprachliche Kompetenzen überprüft werden. So zeigt eine Analyse des IW Köln von 51 Eignungs- und Einstellungstests, die zur Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern um einen Ausbildungsplatz eingesetzt werden, dass fast jedes Unternehmen mathematisches Basiswissen (vor allem die Grundrechenarten, Dreisatz- und Prozentrechnung) sowie die sozialen und personalen Kompetenzen testet. Lese- und Schreibkompetenz, logisches Denken und Allgemeinwissen werden von zwei Dritteln der Unternehmen überprüft (Klein & Schöpper-Grabe 2010a:6). Mit solchen Auswahlverfahren reagieren die Unternehmen – soweit es die Ressourcen zulassen – auf die Tatsache, dass Zeugnisnoten von allgemeinbildenden Schulen keine verlässliche Einschätzung der Leistungen dokumentieren. Es geht den Unternehmen nicht darum, Ausbildungsplatzbewerberinnen und Ausbildungsplatzbewerber zum Beispiel mit einem Hauptschulabschluss auszugrenzen, sondern um die Notwendigkeit, Bewerberinnen und Bewerber, die für eine duale Berufsausbildung das notwendige literale und basale Rüstzeug mitbringen, überhaupt erst einmal zu identifizieren. Bei den Tests werden somit keine spezialisierten Fachinhalte überprüft, sondern grundlegende Kompetenzen. Es handelt sich um eine Kompetenzfeststellung, die Aufschluss über die Anschlussfähigkeit der für eine Berufsausbildung erforderlichen grundlegenden literalen Fähigkeiten gibt. In dieser Hinsicht verfügen viele Ausbildungsbetriebe über eine ausgewiesene Expertise bei der Kompetenzüberprüfung im Auswahlverfahren von Bewerberinnen und Bewerbern.

Sprache und Kommunikation in der beruflichen Aus- und Weiterbildung

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