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2 Die heutige sprachliche Situation

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Die kanadische Frankophonie stellt sich laut Conférence ministerielle sur la francophonie canadienne, einem „organisme intergouvernemental fondé en 1994, [qui] regroupe les ministres fédéral, provinciaux et territoriaux responsables de la francophonie canadienne“3 auf der Jahrestagung 2015 basierend auf den Daten des Zensus von 2006 (!) folgendermaßen dar:


Tab. 1: cf. Statistics Canada: http://www.cmfc-mccf.ca/statistical-profiles, 2006 Census.

Dabei sind vor allem die Angaben zu „French as a first language“ interessant, da die Daten im Zensus auf Eigenauskunft basieren und Sprechfertigkeit als solche sowohl überschätzt werden kann als auch keine Auskunft über die Sprechfrequenz gibt. Ist eine Sprache Muttersprache, sind das Niveau der Sprachbeherrschung sowie die Gebrauchshäufigkeit zumindest höher einzuschätzen. Die wichtigsten Provinzen in Bezug auf die Frankophonie sind Quebec, wo 87 % der Bevölkerung Französisch als Muttersprache angeben, was 86 % der kanadischen Frankophonen ausmacht, Nouveau-Brunswick, wo fast 33 % der Bevölkerung französische Muttersprachler sind, was dann allerdings im gesamtkanadischen Kontext nur etwas mehr als 3 % ausmacht, und Ontario mit fast 5 % französischen Muttersprachlern, immerhin 7,7 % der muttersprachlichen Frankophonen Kanadas. Aus den obigen Zahlen geht also eine klare Konzentration der kanadischen Frankophonie auf die Provinz Quebec hervor, gefolgt von Ontario und Nouveau-Brunswick. Gruppiert man diese Daten nach Varietätengebieten, so ergibt sich für die Varietäten des français acadien unter Zusammenzählung aller provinces maritimes (le Nouveau-Brunswick, la Nouvelle-Écosse, l’Île-du-Prince-Édouard) und Terre-Neuve-et-Labrador ein Prozentsatz von knapp 4, für das français québécois dagegen einer von ca. 96 (wobei in diesem Kontext aufgrund der niedrigen Sprecherzahlen vernachlässigt werden soll, dass es auch in Quebec Sprecher des français acadien gibt und ebenso, dass die sprachliche Situation im (Nord-)Westen Spezifika aufweist und nicht unbedingt generalisiert unter français québécois verbucht werden kann; vgl. hierzu Papen/Marchand 2006). Auch in Bezug auf die Anzahl der Muttersprachler in den Provinzen selbst dominiert Quebec klar mit mehr als 87 %, gefolgt von Nouveau-Brunswick mit nur knapp 33 %, während es in Ontario nicht einmal 5 % sind. Aus dieser Dominanzposition ergibt sich auch der Anspruch Quebecs, eine frankokanadische Norm zu definieren, was ungeachtet der Sprecherzahlenverteilung für die Frankophonie Nordamerikas nicht unproblematisch sein dürfte: „Le Québec et ses voisins francophones auront besoin les uns des autres pour promouvoir l’avenir du français sur le continent américain“ (Sanders in Schafroth 2009a, 232).

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