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Vorwort
ОглавлениеDer vorliegende Band geht auf die Tagung „Literarische Mehrsprachigkeit in Österreich und Slowenien“ zurück, die im April 2018 vom Institut für Slawistik der Universität Graz in Kooperation mit dem Wissenschaftlichen Forschungszentrum der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (ZRC SAZU) in Graz veranstaltet wurde. Anlass für das Zusammentreffen von in Deutschland, Italien, Luxemburg, Österreich und Slowenien tätigen Forscherinnen und Forschern war das vom Fonds zur Förderung der Wissenschaft finanzierte Projekt „Die zweisprachige literarische Praxis der Kärntner Slowenen nach der Einstellung des mladje (1991) und ihre Position im überregionalen literarischen Interaktionsraum“, dessen Gegenstand nicht nur die Literatur der slowenischen Minderheit in Kärnten war, sondern Literatur jedweder Provenienz, die in einem rezeptiven, partizipativen oder produktiven Verhältnis zu dieser Literatur und ihren Produktionsweisen steht. Ziel der Tagung war es, den methodischen Zugang und erste Projektergebnisse im erweiterten Kontext aktueller slowenistischer, germanistischer und romanistischer literaturwissenschaftlicher Mehrsprachigkeitsforschung zu erörtern. Den Ausgangspunkt bildeten mit Österreich und Slowenien jene beiden Länder, auf die sich im Wesentlichen auch der im Projekt untersuchte Interaktionsraum erstreckt. Durch diesen Bezug sollte nicht nur ein diskursiver Rahmen für die Diskussion und den Vergleich mehrsprachiger literarischer Praxen bei minoritären und/oder migrierten Autorinnen und Autoren umrissen werden, vielmehr ging es auch darum, die behandelten Themen in ein Spannungsverhältnis zu den in beiden Ländern vorherrschenden monolingualen Paradigmen und den damit verbundenen Problemfeldern zu setzen. Die Engführung zweier konkreter staatlicher bzw. nationaler Zusammenhänge und die Notwendigkeit, diese ständig durchbrechen zu müssen, erwies sich für die Diskussion theoretischer Konzeptionen und Modelle wie auch für die Auseinandersetzung mit Formen und Funktionen literarischer Mehrsprachigkeit als überaus erhellend. Für den gegenständlichen Band konnte das Spektrum der auf der Tagung behandelten Fragestellungen wesentlich erweitert werden: zum einen dank der Kolleginnen und Kollegen, die an der Tagung persönlich nicht teilnehmen konnten, jedoch von Anfang an in das Buchprojekt eingebunden waren; zum anderen dank jener Beiträge, die auf Anfrage eigens für diese Publikation verfasst wurden und vor allem den Blick auf die ‚kakanische‘ Dimension literarischer Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext vertiefen.
Dass gut ein Jahr nach einer Konferenz auch schon die dazugehörige Publikation nachgereicht werden kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Möglich gemacht haben dies zu allererst die Beitragenden sowie die Übersetzerinnen und Übersetzer, die sich alle an die relativ straffen Zeitvorgaben gehalten haben, wofür wir ihnen als Herausgeberin und Herausgeber herzlich danken möchten. Gedankt sei an dieser Stelle der Università degli Studi di Trieste und den anderen Förderern, die Mittel für die Übersetzung einzelner Beiträge bereitgestellt haben, Claudia Mayr-Veselinović für ihre tatkräftige Mitarbeit bei der Organisation der Tagung und der redaktionellen Betreuung der Texte sowie Rolf Parr und Till Dembeck, die uns die Möglichkeit eröffnet haben, den Band in der Reihe „Literarische Mehrsprachigkeit/Literary Multilingualism“ zu publizieren. Unser besonderer Dank gilt schließlich der Universität Graz und dem Wissenschaftlichen Forschungszentrum der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste für die großzügige Förderung des Gesamtprojekts, das im Herbst dieses Jahres mit dem Erscheinen der slowenischen Fassung dieses Bandes im Verlag ZRC SAZU seinen vorläufigen Abschluss finden wird.
Graz und Ljubljana, Mai 2019 Andreas Leben und Alenka Koron