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Die öffentliche Schule der deutschen Minderheit
ОглавлениеDie Schulen der deutschen Minderheit sind seit 2010 faktisch öffentliche Schulen. Im Sinne des dänischen Gesetzes handelt es sich bei den Schulen um Privatschulen; sie werden jedoch – im Gegensatz zu anderen Privatschulen – zu 100 Prozent vom Staat finanziert, während andere Privatschulen nur zu 85 Prozent finanziert werden (und die Eltern selbst die restlichen 15 % bezahlen müssen). Vom Staat bekommen die deutschen Schulen wie andere Freie Schulen auch Zuschüsse für den Betrieb der Schulgebäude; der Deutsche Schul- und Sprachverein bekam 2015 außerdem Zuschüsse aus Deutschland (vom Bund und vom Land Schleswig-Holstein). Diese deutschen Zuschüsse zu den Betriebsmitteln machen zirka 14 Prozent der gesamten Einnahmen aus. Mit den Zuschüssen von Dänemark und Deutschland erreichte der Verein 2015 einen ausgeglichenen Haushalt (während 2014 noch ein Defizit bestand) (Deutscher Schul- und Sprachverein für Nordschleswig 2016b: 90f.). Der DSSV hat 2013 eine neue Zielsetzung formuliert. Sie lautet:
Der Verein hat zum Ziel, deutsche Sprache und Kultur sowie das deutsche Erziehungs- und Bildungswesen in Nordschleswig zu erhalten und zu pflegen. Das Ziel wird erreicht durch die Förderung
von örtlichen Trägervereinen für deutsche Kindergärten und andere selbstständige deutsche sozialpädagogische Einrichtungen
von örtlichen Schulvereinen und ihren deutschen Einrichtungen
des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig
von anderen deutschen kulturellen Einrichtungen und Arbeiten.
Auf dieser Grundlage will der Verein aktiv an der kultur- und gesellschaftspolitischen Entwicklung des Grenzlandes mitwirken. (Deutscher Schul- und Sprachverein für Nordschleswig 2013: 1)
Diese Zielsetzung zeigt, dass die deutsche Sprache und Kultur im Fokus stehen.