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Deutsches Gymnasium und die Nachschule
ОглавлениеDer DSSV betreibt seit 1959 auch das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig (DGN) in Apenrade/Aabenraa. Es umfasst drei Klassen. Die Abschlussprüfung, das Abitur, ist sowohl in Dänemark als auch in Deutschland anerkannt. Es handelt sich um ein privates Gymnasium, gefördert durch den dänischen Staat und die Bundesrepublik Deutschland, wodurch es für die Eltern kostenlos ist. Heute besucht etwa die Hälfte der Schüler der deutschen Minderheitenschulen das Gymnasium. Zweisprachigkeit ist ein zentrales Element des Gymnasiums: Sowohl Deutsch als auch Dänisch werden auf muttersprachlichem Niveau vermittelt mit Deutsch als verbindlicher Unterrichtssprache. Die Schule hat den Anspruch, ihre Schüler
in die deutsche und dänische Kultur ein[zu]führen. Dabei ist unsere Schule offen auch für Schüler, die nicht aus Nordschleswig kommen. Unsere Lage im Grenzland unterstützt ein vorurteilsfreies Miteinanderumgehen.1
Die meisten Schüler studieren danach in Dänemark, wo sie keine Studiengebühren bezahlen müssen und unabhängig vom Einkommen der Eltern eine dänische Studienunterstützung vom Staat (Statens Uddannelsesstøtte, SU) bekommen.
Die Nachschule Tingleff wurde 1951 gegründet. Heute sollen die Schüler die dänische und deutsche Kultur und Sprache kennen und schätzen lernen. Es ist eine private Schule für die 9. und 10. Klasse mit Internat nach dem Gesetz der freien Internatsschulen (Lov om efterskoler og frie fagskoler). Sie wird teilweise vom Staat unterstützt, und die Eltern bezahlen den Rest. An der Nachschule können die Schüler sowohl das dänische Abschlussexamen mit 9.- oder 10. Klasse-Prüfungen ablegen als auch einen deutschen Hauptschul- und Realschulabschluss erwerben. 2016 schlossen 49 Prozent der Schüler eine gymnasiale Ausbildung an.