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2.4.4 Layout der Diskurslinguistischen Mehr-Ebenen-Analyse DIMEANDIMEAN

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Wie wir gesehen haben, setzt die linguistische Untersuchung von Diskursen eine begründete Differenzierung verschiedener Ebenen voraus. Dies gilt zunächst für die Unterscheidung von INTRATEXTUELLER EBENE, EBENE DER AKTEURE und TRANSTEXTUELLER EBENE. Auf der intratextuellen Ebene werden wortorientierte, propositionsorientierte und textorientierte Analysen unterschieden. Schließlich werden konkrete Phänomene der Text- und Diskursorganisation sowie der Bindung von Aussagen an Handelnde als analytische Kategorien bestimmt. Damit ist es möglich, den Zusammenhang unterschiedlicher Beobachtungsgegenstände im Diskurs zu erkennen und zu beschreiben. Unser Freiheitsbeispiel kann dies abschließend noch einmal verdeutlichen. Freiheit ist ein Begriff mit vielen Bedeutungen. Diese Bedeutungen resultieren unter anderem aus dem spezifischen Gebrauch von AkteurenAkteur. Die Bestätigung einer vielleicht ideologischen Freiheitsbedeutung durch Texte einer Akteursgruppe ist unter Umständen ein intertextueller Effekt, also eine Zitation oder AnspielungAnspielung auf Freiheitskonzepte in anderen, bereits existierenden Prätexten. So verschränken sich intratextuelle Ebene, Akteure und transtextuelle Ebene im Diskurs auf vielfältige Weise. Mit der diskurslinguistischen Mehr-Ebenen-Analyse DIMEAN wird die damit verbundene Komplexität beschreibbar:

Transtextuelle Ebene Diskursorientierte Analyse Intertextualität
SchemataSchema (FramesFrame/ScriptsScript)
Diskurssemantische Grundfiguren
Topoi
Sozialsymbolik
Indexikalische Ordnungen
Historizität
Ideologien/Mentalitäten
Allgemeine gesellschaftliche und politische Debatten
Akteure Interaktionsrollen Autor Antizipierte Adressaten
Diskurspositionen Soziale Stratifizierung/ Macht Vertikalitätsstatus Diskursgemeinschaften Ideology Brokers Voice
Medialität Medium Medium Kommunikationsformen Kommunikationsbereiche Textmuster Textmuster
Intratextuelle Ebene Textorientierte Analyse Visuelle Textstruktur Layout/Design Typographie Text-Bild-Beziehungen Materialität/Textträger
MakrostrukturMakrostruktur: TextthemaTextthema Lexikalische Felder Metaphernfelder Lexikalische Oppositionslinien Themenentfaltung Themenentfaltung Textstrategien/Textfunktionen Textfunktion Textsorte
Mesostruktur: Themen in Textteilen
Propositionsorientierte Analyse MikrostrukturMikrostruktur: PropositionenProposition Syntax Rhetorische Figuren Metaphernlexeme soziale, expressive, deontische Bedeutung Präsuppositionen Präsuppositionen Implikaturen Implikatur Sprechakte Sprechakt
Wortorientierte Analyse Mehr-Wort-Einheiten Schlüsselwörter Stigmawörter Namen Ad-hoc-Bildungen
Ein-Wort-Einheiten

Abb. 2.5:

Layout der diskurslinguistischen Mehr-Ebenen-Analyse DIMEAN (Warnke/Spitzmüller 2008b)

Kommentierte Literaturtipps

In den Humanwissenschaften hat man sich seit den 1970er-Jahren mit Diskursanalyse befasst. Es gibt eine Vielzahl an Veröffentlichungen. Für linguistische Fragestellungen sind dabei unter anderem sozialwissenschaftliche Arbeiten interessant. Als Kompendium der wichtigsten Ansätze ist besonders das „Handbuch der Sozialwissenschaftlichen Diskursanalyse“ von Keller u.a. (2 Bände: 22006, 2004) zu empfehlen. Eine sprachwissenschaftliche Einführung in die Diskurslinguistik liegt bisher nicht vor. Die Diskussion in der Linguistik wurde wesentlich angeregt durch Busse 1987. Als kanonischer Text für die Grundlegung der Diskurslinguistik gilt bis heute Busse/Teubert 1994. Einen eher theoriebezogenen Überblick zur Diskurslinguistik findet man in Warnke 2007. Eine aktuelle Darstellung zu Methoden der Diskurslinguistik unter Einschluss der Diskurslinguistischen Mehr-Ebenen-Analyse DIMEAN liegt vor mit Warnke/Spitzmüller 2008a.

Seit 2008 sind zudem ein Handbuch (Warnke 2018) sowie verschiedene Einführungen in die Diskurslinguistik erschienen (z.B. Spitzmüller/Warnke 2011, Niehr 2014 oder Bendel Larcher 2015). U. a. in der wissenschaftlichen Publikationsreihe „Diskursmuster – Discourse Patterns“ beim Akademie-Verlag Berlin erscheinen regelmäßig Sammelbände zum aktuellen diskurslinguistischen Forschungsstand.

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