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Nach einigem Hin und Her gab Baudricourt auch dem Begehr statt. Die Lage des Königs schien verzweifelt und man weiß ja, dass Gottes Wege unerforschlich sind und er gern auch einmal die Eiche mit einem Schilfhalm fällt. Karl und sein Hof dachten wohl genauso und hohe kirchliche Würdenträger berieten im Auftrag des Königs in Poitiers über die Prätention der Jungfrau und kamen zu folgendem „Schluss“: „Der König darf in Anbetracht seiner und des Reiches Notlage und mit Rücksicht auf die andauernden Gebete seines armen Volkes und aller, die Frieden und Recht lieben, die Jungfrau, die sagt, dass sie von Gott gesandt sei, um ihm Hilfe zu bringen, nicht zurückweisen und nicht verwerfen, auch wenn es möglich ist, dass diese Versprechungen nur menschliche Erfindungen sind.“1

Die Schlussfolgerungen der Expertenkommission wurden offensichtlich sofort an die europäischen Höfe weitergegeben, wie die ganz zeitgenössische Mainzer Chronik des Eberhard Windecke zeigt, die aus diesem Dokument zitiert.

Dasselbe geschah auch mit dem berühmten „Brief an die Engländer“, den Jeanne noch von Poitiers aus an den englischen Regenten in Frankreich John of Lancaster, dem Duke of Bedford, schrieb. Der Brief hatte die Überschrift „Jhesus Maria“ und folgenden Wortlaut: „König von England und Ihr, Herzog von Bedford, der Ihr Euch als Regent des Königsreichs Frankreichs bezeichnet, Ihr William Pole, Graf von Suffolk, John Talbot und Ihr, Thomas, Lord von Scales, die Ihr Euch Feldherren des besagten Herzogs von Bedford nennt, gebt dem König des Himmels sein Recht; übergebt der Jungfrau, die von Gott, dem König des Himmels, hierher gesandt wurde, die Schlüssel aller guten Städte, die Ihr in Frankreich eingenommen und geschändet habt. Sie ist durch Gott hierhergekommen, um dem königlichen Blut zu seinem Recht zu verhelfen. Sie ist gern bereit, Frieden zu schließen, wenn Ihr ihrer Forderung nachkommt und Frankreich verlasst und das, was Ihr Euch angeeignet habt, zurückgebt.“2