Читать книгу Die Briefe der Päpste (42-401), Band 2 - Группа авторов - Страница 47
1. Der Papst drückt sein Erstaunen aus über den erbitterten Ton, mit welchem sie sein liebevolles und aufrichtiges Schreiben beantwortet und schildert das Ärgerniß, das Alle daran genommen.
ОглавлениеJulius dem Danius,221 Flacillus,222 Narcissus, 223 Eusebius,224 Maris,225 Macedonius,226Theodorus227 und deren Genossen, welche von Antiochien an uns geschrieben haben, den geliebte Brüdern Gruß im Herrn!
Ich las eueren von meinen Priestern Elpidius und Miloxenus mir überbrachten Brief und staunte, daß ihr mein doch liebevolles und aufrichtiges Schreiben in erbitterter und ungeziemender Weise beantwortet habt. Der Hoch- müth und die Anmaßung der Schreibenden verrieth sich durch den Brief; das aber ist fern vom christlichen Glauben. Denn es geziemte sich wohl, das, was mit Liebe geschrieben war, mit gleicher Liebe und nicht mit Erbitterung zu beantworten. Oder ist das nicht ein Beweis von Liebe, daß ich Priester sandte, die mit den Leidenden mitleiden und die, welche geschrieben hatten, aufmuntern sollten, zu kommen, auf daß endlich Alles so bald als möglich geschlichtet und geordnet werden könne, unsere Brüder nicht länger mehr beunruhigt werden und auch euch Niemand beschuldige? Aber ich weiß nicht, warum es euch beliebte, derart aufgeregt zu werden, daß ihr mich zu dem Verdachte veranlaßt, selbs das, was ihr, um mich zu ehren, zu sagen den Anschein hattet, gewissermaßen mit Verstellung und zum Hohne gesagt zu haben. Die Priester nemlich, die abgesandt waren, und die mit freudigem Herzen hätten zurückkehren sollen, kamen im Gegentheil betrübt zurück über das, was sie dort sich ereignen gesehen hatten. Ich aber, nachdem ich eueren Brief gelesen hatte, behielt ihn nach langer Überlegung bei mir zurück, in der Hoffnung. daß wenigstens Einige von euch kommen würden und es keines Briefes bedürfen werde, und damit jener nicht, wenn er offenkundig würde, Viele hier betrüben möchte. Nachdem es aber, da Niemand kam, nothwendig wurde, ihn zu veröffentlichen, gestehe ich euch, daß Alle von Staunen ergriffen kaum glauben konnten, daß derlei Dinge von euch geschrieben worden seien; denn vielmehr Erbitterung als Liebe trug jener Brief zur Schau. Sollte vielleicht der, welcher den Brief verfaßte, so geschrieben haben, um sich mit seiner Beredsamkeit zu prahlen, so ist das wahrlich die Sache Anderer. 228Denn in kirchlichen Angelegenheiten ist nicht der Ruhm der Beredsamkeit zu suchen, sondern die apostolischen Satzungen, und darnach zu streben, daß auch nicht Einer von den Kleinen, die in der Kirche sind, ein Ärgerniß nehme. Denn es ist nach einem kirchlichen Ausspruche229 besser, mit einem Mühlsteine am Halse behangen und so in’s Meer versenkt zu werden, als auch nur Einen aus den Kleinen zu ärgern. Wenn es schon einigen durch gegenseitige Feindschaft Erbitterten (denn daß Alle dieselbe Gesinnung haben, will il nicht sagen) beliebte, einen solchen Brief zu schreiben, so ziemte es sich, entweder gar nicht zu zürnen oder daß die Sonne nicht untergehe über den Zorn;230 soweit wenigstens, sollte er nicht kommen, daß er auch schriftlich dargethan wurde.