Читать книгу Die Briefe der Päpste (42-401), Band 2 - Группа авторов - Страница 48

2. Ihre Klagen sind ungegründet; denn die Acten einer Synode können durch eine spätere Synode geprüft werden; überdieß verlangten ihre Gesandten selb st die Berufung einer Synode.

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Was ist denn geschehen, das einer Klage werth wäre, oder über welche Worte meines Schreibens mußtet ihr in Zorn gerathen? Etwa, weil wir euch aufgefordert haben, zui einer Synode zu kommen? Das hättet ihr ja vielmehr mit Freuden aufnehmen sollen. Denn Solche, welche zu den von ihnen verhandelten oder, wie sie selbst sagen, beurtheilten Angelegenheiten Vertrauen haben, nehmen es nicht übel, wenn ihr Urtheil von Anderen geprüft wird, sondern sind sicher, daß das, was sie selbst gerecht geurtheilt haben, niemals Unrecht werden kann. Deßhalb haben die auf der großen Synode von Nicäa versammelten Bischöfe, nicht ohne Gottes Rathschluß, gestattet,231 daß die Acten einer früheren Synode auf einer anderen Synode untersucht werden können, damit sowohl die, welche richten, das bevorstehende zweite Gericht vor Augen haben und die Sache mit aller Vorsicht erwägen, als auch damit die, welche gerichtet werden, glauben, daß sie nicht aus Haß oder Feindseligkeit der früheren Richter, sondern nach Recht und Willigkeit gerichtet worden seien. Wenn ihr nun nicht wolltet, daß eine solche, in der That alte, auf der großen Synode erwähnte und beschriebene Gewohnheit bei euch gelten solle, so wäre eine solche Weigerung ungeziemend. Denn eine Sitte, die sich einmal in der Kirche eingebürgert hat und von Synoden bestätiget ist, darf keineswegs von Wenigen abgeschafft werden. Ohnedieß erscheinen sie hierüber mit Unrecht erzürnt. Denn die, welche von euch Eusebia- nern mit dem Briefe gesandt wurden, nemlich der Priester Makarius und die Diakonen Martyrius und Hesychius haben bei ihrer Ankunft, da sie den hieher gekommenen Priestern des Athanasius nicht Stand halten konnten, sondern in allen Punkten widerlegt und überwiesen wurden, dann von uns verlangt, daß eine Synode angesagt, auch Briefe an den Bischof Athanasius nach Alexandrien und an die Eusebianer geschickt werden sollen, damit in Gegenwart Aller ein gerechtes Urtheil gefällt werden könne; dann würden sie, wie sie versprachen, alle gegen Athanasius vorgebrachten Verbrechen beweisen. Denn öffentlich sind Martyrius und Hesychius von uns überwiesen worden, und da die Priester des Athanasius, des Bischofs von Alexandria, mit Zuversicht ihnen entgegentraten, wurden Martyrius und seine Genossen, damit ich die Wahrheit sage, in allen Puncten widerlegt, und so ist es geschehen, daß sie gezwungen waren, eine Synode zu verlangen. Wenn also, gesetzt Martyrius und Hesychius hätten keine Synode verlangt, ich Ursache gewesen wäre, daß die, welche geschrieben hatten, sich einer Mühe und Beschwerde unterziehen sollten232unserer Brüder wegen, die über erlittenes Unrecht sich beklagten, auch in diesem Falle wäre die Aufforderung233 billig und recht gewesen, da sie kirchlich 234und Gott angenehm ist. Nun aber da dieselben, welche ihr Eusebianer selbst für vertrauenswürdig gehalten habt, uns gebeten haben, daß eine Synode berufen werde, so ziemte es sich, daß die Berufenen nicht unwillig werden, sondern vielmehr freudig entgegenkommen. Deßhalb ist auch der Unwille derer, welche Dieß mit erzürntem Gemüthe aufzunehmen scheinen, verwegen; die Weigerung aber derer, die (ohnehin) nicht kommen wollten, erscheint unehrenhaft und verdächtig. Tadelt Jemand das, was er billigt, wenn er selbst es thut, sobald er es einen Andern thun sieht?

Die Briefe der Päpste (42-401), Band 2

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