Читать книгу Die Briefe der Päpste (42-401), Band 2 - Группа авторов - Страница 60
14. Sie hätten durch die gesetzwidrige Einsetzung des Gregorius in Alexandrien alles Recht verletzt, und es seien bei dessen Einführung unerhörte Greuel und Gewaltthaten verübt worden.
ОглавлениеErwäget denn, wer gegen die Canonen gehandelt hat: die wir nach so vielen Beweisen der Unschuld jenen Mann aufgenommen haben, oder die, welche 36 Tagreisen entfernt in Antiochien einen Fremdling zum Bischöfe ernannt und von einer Schaar Soldaten begleitet nach Alexandrien geschickt haben? was nicht einmal da geschehen ist, als jener (Athanasius) nach Gallien in die Verbannung geschickt wurde; denn damals hätte es geschehen sollen, wenn er wirklich überwiesen worden wäre; wenigstens fand er bei seiner Rückkehr eine freie und ihn erwartende Kirche.252Aber jetzt weiß ich nicht, auf welche Art Dieß253geschen ist. Denn für’s Erste durften, wenn ich die Wahrheit sagen soll, nachdem wir schon Briefe zur Berufung einer Synode ausgeschickt hatten, nicht Einige dem Urtheile der Synode vorgreifen. Dann war es nicht in der Ordnung, eine solch Neuerung gegen die Kirche einzuführen. Denn welcher kirchliche Canon oder welche apostolische Tradition gestatt es, daß einer in Frieden lebenden Kirche, und wo so viel Bischöfe mit Athanasius, dem Bischofe von Alexandrien übereinstimmten, Gregorius gesandt wurde, ein Fremdling der dort nicht getauft, den Meisten unbekannt, auch nicht von den Priestern oder Bischöfen oder vom Volke begehrt wurde; sondern daß er in Antiochien geweiht, nach Alexandrien aber nicht mit den Priestern oder Diakonen der Stadt, nicht mit den Bischöfen Ägyptens, sondern mit Soldaten geführt wurde? Das nemlich berichteten nicht ohne Beschwerde die, welche hieher gekommen sind. Denn gesetzt luch, Athanasius wäre nach der Synode schuldig befunden worden, es ziemte sich doch nicht, so gegen alles Recht und Herkommen und gegen den kirchlichen Canon, irgend einen Beliebigen zu ordiniren; sondern in der Kirche selbst, aus dem Priesterstande selbst, aus dem Klerus selbst sollte von den Bischöfen jener Provinz die Wahl vorgenommen und nicht die apostolischen Canonen254verletzt werden. Denn wenn gegen Einen aus euch so Etwas begangen worden wäre, hättet ihr nicht geschrieen, nicht die Bestrafung der Frevler an den Canonen gefordert? Gewiß, Geliebte, das sagen wir wie vor Gottes Angesicht. Dieß ist nicht gottesfürchtig, nicht gesetzmäßig, nicht kirchlich. Denn das, was Gregorius bei seinem Einzuge verübt haben soll, beweist den Hergang seiner Ordination. Denn in diesen friedlichen Zeiten erlitt, wie die, welche von Alexandrien kamen, erzählten, und wie auch die Bischöfe in ihren Briefen berichteten, die Kirche eine Feuersbrunst, wurden Jungfrauen entblößt, Mönche mit Füßen getreten, Priester und Viele aus dem Volke zerfleischt und ihnen Gewalt angethan, Bischöfe in’s Gefängniß geworfen, Viele hin und her geschleift, die heiligen Geheimnisse, wegen deren Verletzung sie den Priester Makarius anklagten, wurden von Heiden verwüstet und zu Boden geworfen, damit Einige die Wahl des Gregorius billigen sollten. Solche Ereignisse aber beweism, wer die Canones verletzt. Denn wäre seine Wahl rechtmäßig gewesen, so hätte er keineswegs gegen alles Recht die zum Gehorsam gezwungen, welche sich mit Recht seiner Herrschaft entzogen. Trotzdem, nach solchen Frevelthaten, schreibt ihr, daß damals in Alexandrien und in (ganz) Ägypten großer Friede geherrscht habe, ausser es wäre etwa das Geschäft des Friedens verwechselt255und ihr nennt so Etwas Frieden.