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1.2 Portugal und Spanien mischen sich ein Gaspar und Miguel Corte Real
ОглавлениеKurze Zeit war auch Portugal an der Suche nach der Nordwestpassage beteiligt, allerdings war die Motivation hier eine andere. Die Portugiesen sahen ihre Interessen in den reichen Kabeljaugebieten durch das Vordingen von John Cabot bedroht. Die Söhne des bereits erwähnten João Vaz Corte Real – Gaspar und Miguel – erhielten 1501 von König Manuel den Auftrag dorthin zu segeln, wo John Cabot 1497 gewesen war. Mit drei Schiffen erreichten sie Labrador und Neufundland, wo sie auf Beothuk Indianer trafen, von denen sie 50 entführten, um zu beweisen, dass sie in Asien gewesen waren. Zwei Schiffe kehrten zurück und Gaspar Corte Real erkundete die Küste weiter Richtung Süden. Er gelangte nie nach Lissabon zurück, und auch sein Schicksal wurde ebenso wie das von John Cabot nie aufgeklärt. Sein Bruder Miguel startete 1502 eine Suchexpedition, von der gleichfalls nur zwei Schiffe zurückkehrten. Miguel blieb genau wie sein Bruder verschollen.
Trotz aller Rückschläge ging die Suche nach einer Passage weiter. Giovanni da Verrazano (ca. 1485–1528) war ein italienischer Seefahrer in französischen Diensten. 1523 stach er von Dieppe aus in See, um zwischen Florida (von Spanien erkundet) und Neufundland (von Engländern und Portugiesen erkundet) nach der Durchfahrt zu suchen. Bankiers und Kaufleute aus Lyon finanzierten Verrazanos Unternehmung, die darüber hinaus die Protektion des französischen Königs genoss. Als Verrazano von seiner Erkundung der Küste zwischen Florida und Neufundland zurückkehrte, war er überzeugt, nicht an den Ausläufern Asiens gewesen zu sein, sondern an einer neuen Landmasse. Dennoch hoffte er, dass eine Durchfahrt zum Pazifik zu finden sein würde. Selbst als sich immer deutlicher abzeichnete, dass es sich bei der Landmasse am westlichen Rand des Atlantiks um einen bislang unbekannten Kontinent handelte, hielt man diesen Kontinent noch viele Jahre, ja Jahrhunderte für erheblich schmaler als er insbesondere im Norden eigentlich ist (Thomson 1977, S. 20).