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Frobishers zweite Reise 1577

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Dennoch lautete die Aufgabe zunächst, dass die beiden Barken Gabriel und Michael das Ende der Frobisherstraße erkunden sollten, während die Ayde so viel wie möglich von dem goldhaltigen Erz mitbringen sollte. Als Zeichen der veränderten Motivation hinter der Expedition lässt sich die Tatsache sehen, dass weniger Handelsgüter an Bord waren, dafür aber ein tragbarer Schmelzofen und ein Erzprüfer – Jonas Schutz. Auch was die Dokumentation der Reise anbelangt, hatte man nun besser vorgesorgt, denn mit Geoffrey Best und Dionyse Settle waren zwei „gentlemen-soldiers“ an Bord, deren Aufgabe darin bestand, über die Reise ausführlich zu berichten (Williams 2009, S. 22).

Im Mai 1577 waren die Vorbereitungen abgeschlossen und die Expedition verließ England. Mitte Juli erreichte sie Little Hall Island und Ende Juli landeten sie auf einer Insel, die sie Countess of Warwick tauften (heute Kodlunarn Island). Dort hielten sie sich längere Zeit auf, weil sie größere Mengen von dem goldglänzenden Erz fanden. Settle behielt wohl für sich, was er heimlich seinem Tagebuch anvertraute: „the stones … be altogether sparkled, and glister in the Sunne like Gold: so likewise doth the sande in the bright water, yet they verifie the old Proverbe: All is not golde that glistereth“.4 In der dritten Augustwoche hatte man die Schiffe mit Erz vollgeladen, das in mühevoller Arbeit dem gefrorenen Boden abgerungen werden musste. Nachts bildete sich nun Eis um den Schiffsrumpf, was bedeutete, dass es Zeit wurde, an die Rückkehr zu denken. Folglich wurden am 24. August die Segel gesetzt. Während eines Sturms wurden die drei Schiffe voneinander getrennt, erreichten aber alle unabhängig voneinander heimatliche Gewässer: die Ayde und Gabriel in Bristol und die Michael in Yarmouth (Williams 2009, S. 24).

Die Schiffe hatten 200 Tonnen, wie man glaubte goldhaltiges, Erz an Bord. Darüber geriet die ursprüngliche Aufgabe der Suche nach der Nordwestpassage völlig in Vergessenheit. Man dachte nicht einmal daran, Frobisher einen Vorwurf zu machen, weil er die Suche nicht weiter verfolgt hatte. Das von Frobisher entdeckte Land wurde Meta Incognita genannt (Williams 2009, S. 24). Mit diesem Namen wies man stolz darauf hin, Erstentdecker zu sein, noch niemand vorher hatte Meta Incognita gesehen oder in Besitz genommen (Williams 2009, S. 24). Die „Goldfunde“ erregten natürlich die Aufmerksamkeit der spanischen und französischen Diplomaten in London und sie berichteten darüber in ihren Heimatländern. Wenn man späteren Berichten von Michael Lok über Frobisher trauen kann, war Frobishers Dünkel nach der zweiten Reise derart, dass er sich einbildete, bedeutender zu sein als Kolumbus oder Cortés (Williams 2009, S. 24). Der Erzprüfer Jonas Schutz, der ja an der Reise teilgenommen hatte, behauptete, das Gestein enthalte sowohl Gold als auch Silber. Es wurden Pläne entwickelt, neue Schmelzstätten in Dartford am Südufer der Themsemündung zu bauen. Da sich herausstellte, dass pro Tonne Erz weniger Edelmetall gefördert werden konnte als erwartet, musste mehr investiert werden, um noch mehr von dem Gestein nach England zu holen. Dies führte dazu, dass der Ruf nach einer dritten Reise laut wurde, und dies obwohl weder die erste noch die zweite Reise ihre Kosten gedeckt hatten.

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