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1.4 Gründung von Handelskompanien zur Suche nach den Nordpassagen

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In England schlossen sich nun mehrere Kaufleute zusammen, um Gelder für die Suche nach einem nördlichen und kürzeren Seeweg aufzubringen. Sebastian Cabot, Richard Chancellor und Sir Hugh Willoughby ergriffen die Initiative und gründeten gemeinsam die Company of Merchant Adventurers. Im Jahr 1553 erhielten sie die Gründungsurkunde von König Edward. Die Bereitschaft zu investieren und die Hoffnungen auf Gewinn waren groß, 240 Kaufleute erwarben Anteile. Zunächst konzentrierten sich die Aktivitäten der Merchant Adventurers auf die Ostroute. Noch 1553 stachen Willoughby und Chancellor in See, um nach der Nordostpassage zu suchen. Sie mussten überwintern, was Willoughby und seine Crew das Leben kostete. Chancellor war erfolgreicher. Er reiste von der Mündung des Flusses Dwina über Land nach Moskau und schloss dort mit Zar Iwan IV. ein Handelsabkommen, was nach seiner Rückkehr zur Gründung der Muscovy Company führte, die sich auf das Handelsmonopol mit Russland konzentrierte.

1555 gelangte Stephen Burough immerhin bis Nowaja Semlja und zur Insel Waigatsch. Auch die niederländischen Versuche scheiterten aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen an ähnlichen Stellen (Dreyer-Eimbcke 1994, S. 145). Die berühmteste Expedition zur Suche nach der Nordostpassage war mit Sicherheit die von Willem Barents, nach dem die Barentssee benannt wurde. Mit zwei Schiffen segelte Barents 1596 nach Norden in unkartierte Gewässer nördlich von Norwegen. Er entdeckte die Bäreninsel und Spitzbergen. Die beiden Schiffe trennten sich, das eine versuchte in nordöstlicher Richtung weiterzukommen, gab aber bald auf und kehrte nach Holland zurück. Barents wandte sich Richtung Osten in das Meer, das nun nach ihm benannt ist. Nicht weit von der Nordspitze von Nowaja Semlja entfernt geriet Barents’ Schiff in Eispressungen und wurde erheblich beschädigt. Die Mannschaft musste überwintern und errichtete an Land eine robuste Hütte aus Treibholz. Zwei der 17 Seeleute starben im Winter an Skorbut, drei weitere, unter ihnen Willem Barents, starben im Sommer 1597 während einer 80-tägigen verzweifelten Fahrt in offenen Booten, denn ihr Schiff war nicht aus dem Eis freigekommen. Die Überlebenden erreichten die russische Festlandküste bei der Petschoramündung. Anfang September hatten sie riesiges Glück: Bei der Halbinsel Kola trafen sie auf ein holländisches Schiff, das unter dem Kommando des Kapitäns stand, der im Vorjahr vorzeitig nach Holland zurückgekehrt war. Er nahm die erschöpften Seeleute an Bord und brachte sie zurück nach Holland, wo schon ein Jahr nach der geglückten Heimkehr ein anschaulicher Bericht dieser ersten europäischen Überwinterung in der Hocharktis erschien. Autor war Gerrit de Veer (Henze 2011, Bd. 1, S. 165–167; Lehane 1981, S. 38–41; Mayers 2005, S. 144). Nach dieser Erfahrung konzentrierte man sich in Holland wieder mehr auf die Südrouten, während England weiterhin intensiv nach der nordwestlichen Durchfahrt suchte.

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