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Ihr Hobby ist das Meer

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Überall auf der Welt trifft man Menschen, die vom Meer träumen, von fernen Ländern und entlegenen Inseln. Ihre Begeisterung schlägt so hohe Wellen, daß sie nicht selten mit Reisevorbereitungen beginnen, bis sie dann aber bald merken, wieviel mehr zu einer Seefahrt gehört als nur guter Wille. Meist scheitert das Unternehmen schon an der leeren Reisekasse. Oder an der mangelnden Ausdauer, die leere Kasse aufzufüllen. Für die meisten Einhandsegler – ich machte dabei keine Ausnahme – ist die schwierigste Phase der ganzen Fahrt tatsächlich die Zeit, in der sie mühselig das nötige Reisegeld zusammensparen müssen.

Auch in Dakar traf ich mehrere junge Menschen, die größere Ozeanfahrten planten. Zu ihnen gehörte das Ehepaar Claude und Claudine Goché, das sein Projekt mit einer so erfreulichen Ernsthaftigkeit und Genauigkeit betrieb, daß man an den Erfolg schon im voraus glauben durfte.

Claude war Elektriker bei der französischen Armee, seine Frau Claudine, eine Mulattin, Lehrerin für die jüngsten Senegalesen. Beide trieben seit frühester Jugend Wassersport; Claude hatte sich als mehrfacher Jugendfaltbootmeister Lorbeeren geholt. Jetzt bauten sich die beiden nach Feierabend eine neun Meter lange Hochseeketsch3 vom Typ „Grenam“ – eine gewiß nicht leichte Arbeit in den Tropen. Alle zum Bootsbau nötigen Dinge ließen sie sich aus Frankreich kommen; Kiel und Spanten waren bereits fertig. Ein Funkamateurexamen hatten die beiden auch schon abgelegt. Ihre erste Fahrt sollte sie in die Karibische See führen, nach Martinique, der Heimat Claudines. Später wollten sie um die Welt.

Ganz anders bereitete sich ein zweites Ehepaar auf eine Seefahrt vor, die von Dakar zurück nach Frankreich führen sollte. Immer der Küste entlang! – so stellte sich der Mann die Reise vor! Er hatte sich ein Boot bauen lassen, aus dessen Entwurf man ersehen konnte, daß er vom Meer nichts verstand. Das Ding war ein Monstrum, eine hölzerne Karikatur, mit der sich ein richtiger Seemann nicht einmal betrunken in einen Hafen wagen würde. Seebücher gab es in der Bordbibliothek nicht.

Leider sind Leute dieses Schlages nicht selten. Immer wieder liest man von jungen Menschen, die aus dem Inland kamen und das Meer ohne die geringste Kenntnis befahren oder sogar überqueren wollten. Man kann sie nicht genug davor warnen. Das Meer läßt nicht mit sich spaßen. Es läßt nicht einmal mit sich handeln …

Maritime E-Bibliothek: Sammelband Abenteuer und Segeln

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