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VI

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Grisungs Stute war ruhig, wohlgenährt mit glänzendem Fell vom Weidegang zurückgekehrt. Zwei Dutzend Bauern betrachteten sie prüfend, ob sie trächtig geworden wäre. Und es blieb unentschieden. Die Ja-sager änderten ihre Meinung nicht, die Nein-sager beharrten ebenfalls.

In den ersten Januartagen des folgenden Jahres enthüllte sich Grisungs prüfenden Blicken, daß das Tier ein Füllen trug. Gemischte Empfindungen stiegen in ihm auf. Der Stolz, die beste Stute zu besitzen, überstrahlte bald alle anderen Ströme seiner Betrachtungen. Die Schönheit seines Tieres hatte selbst einen störrischen Hengst besiegt. Das tröstete ihn über eine verlorene Wette hinweg.

Da Perrudja trotz mancher Gegenwehr immer träger und haltloser wurde, beinahe menschenscheu; Dinge des äußerlichen Geschehens ihn weniger und weniger bewegten; er seiner Wette nur mit trüben Vorstellungen gedachte, konnte das Füllen geboren werden, ohne daß er wußte, ein solches Ereignis wäre bevorstehend gewesen.

Grisung erfüllte seine Pflicht, sandte ins Gebirg hinauf einen Boten. Alsbald kam der Waldbesitzer ins Dorf, trat in Grisungs Pferdestall, sah ein Füllen, das ihm gehörte, umarmte es, küßte es, leckte mit seiner Zunge in dessen Mundwinkeln. Seine ungelöste Seele befreite sich. In einem Augenblick gewann er seine verschüttete Jugend zurück. Eine kostbare Zeit schien für ihn zu beginnen.

Er überredete Grisung, von ihm Hafer, Weizenkleie und duftendes Heu anzunehmen. Geschenktes Futter, daß die Mutter seines Füllens gleichsam unversieglich und im Übermaß ihre köstliche Milch bereithalte. Grisung nahm an.

Perrudja wurde Knecht bei dem Bauern und paßte die Pferde, bis das Jungtier der Mutter entwöhnt wurde.

Perrudja

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