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8. Kapitel

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„Halten Sie hier“, wies Accolito den Taxifahrer etwa 300 Meter vor der Basilika Sancti Laurentii in Damaso an. „Ich wohne in der Nähe“, fügte er hinzu, denn niemand sollte auch nur erahnen können, was sein eigentliches Ziel war. Wenn man irgendwann später einmal den Taxifahrer befragte, würde er keinen Bezug zu dem Gotteshaus konstruieren können. Der Fahrgast hat in der Via del Paradiso das Taxi verlassen, Commissario. Er sagte, er wohnt in der Nähe.

Accolito schritt durch die Gassen bis zur Piazza della Cancelleria und betrat das Gotteshaus San Lorenzo in Damaso, eine der Basiliken in Rom, die dem römischen Diakon und Märtyrer Laurentius von Rom geweiht sind, durch das kleinere rechte Portal der Hauptfassade des Palazzo della Cancelleria. Seine Blicke schweiften über die erste Kapelle auf der rechten Seite mit den Heiligen Philipp Neri und Nikolaus von Sebastiano Conca, zu der ersten Kapelle auf der linken Seite mit dem Letzten Abendmahl von Vincenzo Berrettini.

Accolito erinnerte sich an die Worte des Meisters und schenkte dem Kirchenschiff mit den Statuen der Heiligen Franziskus Xaverius und Karl Borromäus von Stefano Maderno keine Beachtung, sondern wandte sich dem rechten Schiff mit dem Denkmal für Gabriella di Savoia Massimo von Pietro Tenerani zu.

Nur wenige Gläubige saßen vereinzelt in den Bänken, einige Touristen schlichen durch den Mittelgang, ehrfürchtig und die Fotoapparate schussbereit mit beiden Händen festhaltend.

Zielstrebig begab er sich zu den Bänken auf der rechten Seite, wobei seine Augen bereits jetzt schon die hinterste Bank absuchten. Unter der Gebetbuchablage, hatte der Meister gesagt. Accolito machte einen Schritt nach vorne und konnte nicht vermeiden, dass er mit dem Fuß gegen die Kniebank stieß. In seinen Ohren war der Hall des Aufpralls wie eine Explosion, die in der großen Halle langsam verebbte. Regungslos verharrte er und sah mit gefalteten Händen zum Altar hinüber und erweckte so den Anschein, als habe er schon die ganze Zeit hier gestanden und gebetet. Doch niemanden schien das Geräusch gestört zu haben.

Accolito wartete noch einen Moment, dann hielt er seine Hand mit der Innenfläche nach oben, beugte sich leicht nach vorne, den Blick auf die wenigen Menschen in ihren Bänken gerichtet und tastete die Ablage von unten her ab. Er musste einige Schritte nach rechts machen, ehe er etwas an seinen Fingern spürte, was nicht hierher zu gehören schien. Es war ein Stück Papier und als er weiter tastete, spürte er den Kopf einer Reißzwecke an seiner Fingerkuppe.

Accolito schaute sich kurz um, dann riss er das Stück Papier mit einem leichten Ruck ab und steckte es, ohne einen Blick darauf zu werfen, in seine Hosentasche. Er knickte kurz in den Knien ein und schlug das Kreuzzeichen. Dann verließ er die Kirche und marschierte zu Fuß in östliche Richtung, dorthin, wo er derzeit vorübergehend Wohnung bezogen hatte.

Als er die Kirche ein gutes Stück hinter sich gelassen hatte, fischte er den Zettel aus seiner Hosentasche. Als er den Namen darauf las, lächelte er zufrieden. Er würde den Auftrag ausführen, schon bald, vielleicht heute Abend noch, oder morgen. Doch als Erstes führte ihn sein Weg in seine Behausung. Dort wollte er entspannen, sich vorbereiten für den Auftrag. Sein Meister würde stolz auf ihn sein.

Abuso

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