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8.

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Anima

Ich hörte ihn wieder.

Während des Linearflugs war er verstummt gewesen, aber seit dem Rücksturz in den Normalraum vernahm ich ihn erneut: den Ruf meines Ritters Atlan.

Er befand sich in Gefahr, das spürte ich. Aber unterschwellig war in seinem Ruf auch immer eine Art Strömung vorhanden, die mich vor etwas warnte.

Wahrscheinlich lauerte dort, wo mein Ritter sich befand, etwas, das auch mir gefährlich werden konnte.

Doch was spielte das für eine Rolle!

Wenn mein Ritter sich in Not befand, musste ich ihm helfen. Ich hätte gar nicht anders handeln können, selbst wenn ich es gewollt hätte, denn mein Orbiterinstinkt zwang mich dazu, das zu tun, was in seiner »Programmierung« vorgesehen war.

Niemand konnte das richtig begreifen, der nicht den Orbiterstatus besaß. Zwar zeigten Neithadl-Off und Goman-Largo manchmal relativ viel Verständnis für meine Lage, aber oft waren sie auch ungeduldig, ja sogar unwirsch.

Wer bedingungslos an mich glaubte und wessen Geduld mit mir praktisch unendlich war, das war das Einhorn Nussel vom Planeten Mohenn. Aber Nussel war trotz seiner Sprachbegabung und seiner meist intelligenten Ausdrucksweise eben ein Tier mit der ganzen Bedingungslosigkeit von Liebe und Hingabe, die nur ein Tier aufbringen konnte. Für ihn gab es kein Wenn und Aber.

Nussel schien zu spüren, was ich soeben dachte, denn er fuhr mir mit seinen weichen, warmen Nüstern liebkosend übers Gesicht. Mich störte dabei nur die kleine rote Gesichtsmaske aus Metallplastik, von der auf jeder Seite zwei schmale kurze Riemen herabhingen. Die Mohennas hatten ihre Reittiere mit Hilfe dieser Riemen dirigiert. Wenn ich auf Nussel geritten war, hatte ich sie aber nie benutzt. Sie waren demnach unnütz geworden.

Ich griff nach der Maske, um zu versuchen, sie abzustreifen.

Doch da wich Nussel schnaubend zurück.

»Aber sie stört doch nur«, erklärte ich.

»Niemals abnehmen«, entgegnete Nussel störrisch. »Nie wieder versuchen, Anima.«

Ich seufzte.

»Schön, ich versuche es nie wieder, Nussel. Aber falls du sie einmal loswerden willst, brauchst du es mir nur sagen.«

Das Einhorn schüttelte heftig den Kopf, und als ich die Hand ausstreckte, um es zwischen den Ohren zu kraulen, wich es weiter rückwärts aus.

Ich war deshalb fast froh darüber, als Goman-Largo meinen Namen rief.

»Was gibt es?«, fragte ich.

»Würdest du mal hierherkommen!«, bat er und deutete auf den Frontschirm der Rundumsichtgalerie.

Ich sah keinen Grund, ihm die Bitte abzuschlagen. Also ging ich zu ihm und stellte mich neben ihn. Erst da erkannte ich die eigentliche Form des Sternhaufens im Sektor Ray-Canar.

»Du brauchst nicht blass zu werden, Anima«, wollte der Modulmann mich beruhigen. »Ich habe diese Formation zwar ›das Schwert des Henkers‹ genannt, aber damit kann niemand umgebracht werden.« Seine Miene verdüsterte sich. »Die Zeit des Tötens liegt in diesem Sternhaufen lange zurück.«

Ich spürte, wie ein Schauder mich durchlief, als ich seine Worte vernahm und gleichzeitig die unhörbaren und unsichtbaren Impulse spürte, die von irgendwo hinter dem Sternenschwert kamen und ein flüchtiges Netz aus bruchstückhaften Informationen über meine Seele woben.

»Es ist nicht das Schwert des Henkers, sondern das Schwert des Rächers!«, sagte es aus mir.

»Warum sagst du das?«, pfiff Neithadl-Off schrill.

»Sei doch ein bisschen behutsamer, Prinzessin!«, ermahnte der Modulmann sie sanft.

Ich sah ihn erstaunt an, denn sein Verhalten schien zu beweisen, dass er mich verstand. So viel Einfühlungsvermögen hatte ich ihm gar nicht zugetraut.

War es möglich, dass ich ihn – und wahrscheinlich auch die Vigpanderin – im Grunde genommen gar nicht richtig kannte, obwohl wir doch schon so lange zusammen waren?

»Ich würde es dennoch gern wissen«, sagte Neithadl-Off so leise, dass es fast wie Zwitschern klang.

»Es hat es mir gesagt«, erklärte ich zögernd, denn ich war mir selber nicht im Klaren darüber, ob es überhaupt etwas oder jemand gewesen war, das mir etwas »gesagt« hat oder ob ich mir das alles nur einbildete.

Im nächsten Moment wusste ich es genau.

Es war jemand gewesen – oder etwas. Auf jeden Fall eine Wesenheit, die objektiv existierte und sich entweder für etwas rächen wollte oder vor einem Rächer zu warnen versuchte.

»Es gibt eine Macht, die sich für etwas rächen will, was Äonen zurückliegt«, sagte ich langsam und jedes Wort abwägend. »Die Konstellation der neun Sonnen des Sternhaufens im Sektor Ray-Canar steht wahrscheinlich nur symbolisch als Schwert des Rächers im All. Doch hinter ihm steckt eine Macht, die willens ist, die Rache zu vollziehen.«

Der Modulmann sah mich aus seinen wasserhellen Augen durchdringend an. Als ich sein schmales Gesicht mit der scharfgekrümmten Nase, den hervortretenden Brauenwülsten, dem schmallippigen Mund und den sich eng um den Schädel ballenden rotbraunen Locken sah, erinnerte es mich an das Gesicht eines Greifvogels.

»Die Kulturen in diesem Sternhaufen sind ausgelöscht«, wandte Neithadl-Off ein. »Sie können sich nicht für ihren Tod rächen.«

»Sie selbst wahrscheinlich nicht«, sagte der Modulmann schwer. »Aber ich fange an zu begreifen, was Anima uns mitteilen will, dass nämlich die Konstellation der neun Sonnen nicht zufällig und natürlich ist, sondern künstlich herbeigeführt wurde. Wenn es sich so verhält, dann allerdings droht von dort Unheil, denn eine Macht, die eine Sonnenkonstellation nach ihrem Willen zu formen vermag, die kann auch ganze Sonnensysteme zerschmettern.«

»Aber das darf einfach nicht wahr sein!«, pfiff die Vigpanderin entsetzt. »Dagegen muss man doch etwas tun!«

Goman-Largo ballte die schmalen Hände zu Fäusten und presste sie an seine Schläfen.

»Hört auf!«, bat er tonlos. »Ich ahne, dass ich etwas von dieser ganzen schlimmen Geschichte gewusst habe. Vielleicht wurde der Orden der Zeitchirurgen einst gegründet, um Entwicklungen wie die, die sich im Sternhaufen von Ray-Canar und um ihn herum aufbauten, ungeschehen zu machen. Aber die Gegenmaßnahmen müssen aus der Katastrophe erst ein Chaos gemacht haben, falls sie nicht rechtzeitig abgewendet wurden.«

»Von den Spezialisten der Zeit?«, fragte ich.

»Ja«, antwortete der Tigganoi. »Wenn sie zum Zuge kamen, Anima. Falls sie so ähnlich gestoppt wurden wie ich und die Zeitchirurgen eine Möglichkeit ungehinderten Wirkens bekamen, dann wäre das eine Erklärung dafür, warum die Evolution der Vernunft trotz des hohen Alters, das unser Universum schon erreicht hat, so weit hinter der Evolution der ›toten‹ Materie her hinkt. In dem Fall wäre das Universum, so wie es heute existiert, wahrscheinlich nur der Scherbenhaufen, der von einer gigantischen und katastrophalen Fehlleistung früherer Intelligenzen übrigblieb.«

»Was sollen diese quälenden Gedanken, Modulmann?«, flötete die Vigpanderin. »Wir leben nicht dem Gestern, sondern dem Heute. Oder warum, meinst du, gibt es Parazeit-Historikerinnen wie mich, Spezialisten der Zeit wie dich und Orbiter wie Anima, die für die Ritter des Universums leben, wie Atlan einer ist.«

»Sie hat Recht«, sagte ich leise. »Ich darf mich nicht beirren lassen, sondern muss meinen Ritter Atlan suchen.«

»Empfängst du seinen Ruf?«, fragte Neithadl-Off gespannt.

»Ja«, antwortete ich. »Aber er kommt nicht direkt vom Schwert des Rächers, sondern wird von etwas an der Schwertspitze aufgenommen, verstärkt und reflektiert. Ich muss dorthin, dann werde ich die Richtung bestimmen können, aus der der Ruf wirklich kommt.«

»Dann werden wir hinfliegen«, erklärte Goman-Largo.

*

Als die STERNENSEGLER nach kurzer Linearetappe wieder in das vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurückfiel, leuchtete im unteren Drittel des Frontschirms ein rubinroter Stern.

»Ich schlage vor, wir nennen ihn Schwertspitze«, meinte die Vigpanderin. »Oder ist er schon unter einem anderen Namen registriert, POSIMOL?«

»Keine Sonnen und Planeten dieses Sternhaufens sind namentlich registriert«, antwortete die Bordpositronik.

»Also heißt der rubinrote Stern ab sofort Schwertspitze«, stellte Neithadl-Off fest.

Mich interessiert das nicht im geringsten. Mich interessiert nur, dass ich den Ruf meines Ritters in der Nähe dieses Sterns so stark wie nie zuvor spürte. Es handelte sich zwar nur um eine Reflexion, aber die eigentliche Quelle, also Atlan, musste ohne weitere Umwege direkt zu dem Reflektor beziehungsweise kosmischen Relais funken, wenn die Reflexion mir fast die Seele aus dem Leib riss.

»Schräg dahinter!«, brachte ich mühsam hervor, dann wurde mir schwarz vor den Augen.

Ich fühlte mehr als ich es sah, dass Nussel an mich herantänzelte und mich auffing, als ich schwankte. Halt suchend krallte ich mich in seiner Mähne fest.

»Was kannst du für Planeten orten, POSIMOL?«, fragte Goman-Largo.

»Sieben Planeten«, antwortete die Positronik. »Zwei davon, der zweite und der vierte, existieren allerdings nur noch als relativ dünn verteilte Makromaterie auf ihren ungefähren ursprünglichen Kreisbahnen.«

»Also als Asteroiden«, konkretisierte die Vigpanderin.

»Der fünfte und der sechste Planet sind heiße beziehungsweise warme Gasriesen«, fuhr POSIMOL fort. »Nummer sieben ist eine Eiskugel. Nur der dritte Planet scheint die Existenz von Leben zu ermöglichen. Seine Bahn verläuft innerhalb der so genannten Biosphäre von Schwertspitze.«

Das war es – das Relais! Ich wusste es intuitiv.

»Markiere die Position!«, forderte ich die Positronik auf.

Ein kleiner, pulsierend leuchtender grüner Punkt erschien schräg rechts hinter Schwertspitze.

Das war der Beweis!

Der dritte Planet diente als Relais für Atlans Ruf!

»Können wir in einen Orbit gehen?«, wandte ich mich an meine Gefährten.

»Selbstverständlich«, erklärte Goman-Largo. »POSIMOL, erfülle Animas Wunsch!«

Ich lächelte, obwohl ich mich alles andere als gut fühlte, sondern unter dem Ruf litt. Aber ich lächelte auch nicht deshalb, weil ich belustigt gewesen wäre, sondern aus Bitterkeit darüber, wie leicht sich Männer über die von Natur aus gleichen Rechte der Frau hinwegsetzten. Er dachte sich wahrscheinlich gar nichts dabei. Dennoch war es nicht richtig, dass er nun schon zum wiederholten Mal einfach über Neithadl-Off mitbestimmt hatte, anstatt sie zu fragen.

Und die Vigpanderin schien sich nicht im geringsten daran zu stören.

Das war das eigentlich Schlimme an der Sache!

Als ich spürte, dass die STERNENSEGLER mit Hilfe des Impulstriebwerks beschleunigte, riss ich mich zusammen. Ich atmete ein paar Mal tief durch, schüttelte den Kopf und ließ Nussels Mähne los, als ich wieder klar sah und merkte, dass ich ohne Hilfe stehen konnte. Dankbar tätschelte ich seinen Hals.

Er wieherte leise und mit vorgestülpter Unterlippe. Dabei zog er die Oberlippe so hoch, dass seine oberen Schneidezähne entblößt wurden und es aussah, als lachte er.

Meine beiden anderen Gefährten dachten das wohl, denn sie lachten unvermittelt. Ich dagegen wusste, dass Nussels Gebärde keinesfalls Heiterkeit ausdrückte, sondern Furcht.

Wovor das Einhorn sich fürchtete, wusste ich nicht. Allerdings nahm ich an, dass es im Bereich des gesamten Sternhaufens mehr als genug Furchterregendes gab. Das musste nicht einmal etwas Konkretes, Gegenständliches sein. Tiere bedurften weder der Konkretisierung noch der Abstraktion, um instinktsicher zu reagieren.

Ich spürte es sogar, wenn auch nur ganz schwach. Es war wie ein Geruch, aber keiner, den man mit den Schleimhäuten von Mund, Nase und Zunge aufnahm, sondern mittels eines sechsten oder siebten Sinnes.

Das Schwert des Rächers war eine einzige unbarmherzige Drohung.

Gnade denen, an denen sie verwirklicht würde!

*

»Das ist es!«, stieß ich hervor und deutete auf die Abbildung des dritten Planeten im Bugsektor der Bildschirmgalerie.

Im nächsten Augenblick stöhnte ich vor Schmerz.

»Näher heran!«, kommandierte Goman-Largo. »Unter die Stationärbahn, POSIMOL!«

Die STERNENSEGLER beschleunigte noch einmal kurz. Der Planet erschien mit abnehmender Entfernung rasch größer und hing am Ende der Beschleunigungsphase schräg über dem Schiff.

Aus nur 360 Kilometern Höhe wirkte er riesig – jedenfalls für alle, die die meisten Planeten während ihres Lebens fast nur aus viel größeren Entfernungen zu sehen bekamen.

»Sollen wir ihn Relais nennen, Anima?«, fragte Neithadl-Off.

»Ja«, erwiderte ich und atmete auf, weil die Schmerzen immer mehr abklangen.

Nussel schien genau zu wissen, was ich jetzt brauchte. Er lehnte sich erneut an mich und führte mich behutsam zu einem freien Kontursessel.

»Nur ein paar Minuten«, sagte ich müde zu meinen Gefährten. »In der Stationärbahn war der Schmerz fast unerträglich. Jetzt ist er so gut wie weg. Allerdings spüre ich hier auch den Ruf meines Ritters nicht mehr. Wir werden also wieder auf größere Distanz zu Relais gehen müssen, wenn ich ihn anpeilen will. Aber nicht sofort. Ich brauche etwas Ruhe, um mich später voll konzentrieren zu können.«

»Das ist völlig in Ordnung«, sagte Goman-Largos sonore Stimme. »Wir sehen uns unterdessen den Planeten genauer an.«

Da sich das Schiff so gedreht hatte, dass Relais von der großen Bildfläche an der Decke abgebildet wurde, konnte ich ihn im Liegen beobachten.

Er besaß anscheinend keine Atmosphäre – oder nur eine sehr dünne. Weite Teile waren von einer Art Reifschicht bedeckt. An den Polen wölbten sich Eisbuckel auf. Dort, wo es kaum Eis oder Reif gab, schienen gigantische Stahlkonstruktionen von der Oberfläche der Welt in den Himmel zu wachsen.

Die ersten Auswertungen der Tasterortung ergaben, dass die Stahlkonstruktionen tatsächlich wuchsen. Ständig gingen Veränderungen vor, wurden ganze Sektionen entfernt und erneuert oder umstrukturiert.

»Eine Zivilisation!«, pfiff Neithadl-Off erstaunt. »Das Werk intelligenter Wesen!«

Goman-Largo schüttelte ungläubig den Kopf.

»Hier sollte es nur fragmentarische Überreste gewaltsam vernichteter Kulturen geben«, stellte er fest. »Wie alt sind deine entsprechenden Speicherdaten, POSIMOL?«

»Das Datum ihrer Einspeicherung gehört zu den gelöschten Erinnerungen«, erklärte die Positronik. »Ich weiß nur, dass die Expeditionen, die diese Feststellungen trafen, vor ungefähr anderthalbtausend Jahren stattfanden.«

»Dann könnte sich ja inzwischen etwas verändert haben«, meinte die Vigpanderin.

»Die Vernichtung soll total gewesen sein«, bemerkte POSIMOL.

»Neubesiedlung von außen?«, überlegte der Modulmann laut.

Ich kniff die Augen zusammen und musterte eine der größten und höchsten Stahlkonstruktionen genauer. Komisch! Etwas stimmte damit nicht! Es war nicht ihre Asymmetrie allein, die mich störte, sondern vor allem der Eindruck von chaotischer Unordnung, der sich einstellte, wenn man das Bild längere Zeit betrachtete.

Ich setzte mich auf.

»Du musst unbedingt festzustellen versuchen, ob die Konstruktionen einem konkreten Zweck dienen – und wenn, welchem, POSIMOL!«, rief ich erregt.

»Wie meinst du das?«, fragte Goman-Largo. »Niemand würde doch solche riesigen Stahlkonstruktionen errichten, wenn er damit nicht etwas Bestimmtes zu erreichen hoffte.«

»Entsprechende Analysen laufen schon seit zehn Minuten«, ertönte die charakteristische Stimme von POSIMOL, die bei mir immer die Assoziation von Gutmütigkeit erzeugte. »Bisher konnte kein sinnvoller Zweck in der Errichtung der Stahlkonstruktionen erkannt werden. Aus den fortschreitenden Arbeiten lässt sich schließen, dass hier immer nur Teile von Schrottbergen herausgeschnitten und an anderen Stellen wieder eingefügt werden.«

»Jemand arbeitet also daran«, meinte der Modulmann. »Halten wir das fest, unabhängig davon, welchen Sinn diese Arbeiten haben. Aber wo gearbeitet wird, müssen auf jeden Fall intelligente Wesen am Werke sein, denn Arbeit ist eine Erfindung der Intelligenz.«

»Und ich dachte immer, Arbeit sei eine Strafe für die Selbsterhöhung von Lebewesen über die Natur«, witzelte Neithadl-Off.

Ich hätte nie gedacht, dass sie so witzig sein konnte!

»Es sind Roboter«, stellte POSIMOL fest. »Einfachste Roboter mit primitivsten Positroniken, die anscheinend keine Entwicklung von Eigeninitiative erlauben. Wahrscheinlich sind sie seit Jahrhunderttausenden am Werk und tun nichts weiter, als die Schrottberge von Relais immer wieder umzuschichten. Da die dünne und kalte Atmosphäre fast nur aus purem Stickstoff besteht, kommt es nicht zu zerstörerischen Oxidationsprozessen.«

Eine Weile äußerte sich niemand dazu, dann sagte Neithadl-Off niedergeschlagen:

»Und das ist alles, was von einer einst hochentwickelten dynamischen Zivilisation übriggeblieben ist ...«

Sie hatte Recht.

Es war ein Jammer.

Aber es war auch eine Realität – und das war das einzige, was zählte und nicht die vielleicht noch so schillernde Vergangenheit der Zivilisation, von der die Schrotthaufen übriggeblieben waren.

Schnee von gestern interessierte nicht.

»Wir können wieder auf Distanz gehen«, sagte ich. »Ich habe mich genug erholt und werde den Schmerz für einige Zeit ertragen können.«

»In Ordnung!«, erklärte Neithadl-Off. »POSIMOL, bring das Schiff auf die Stationärbahn!«

Diesmal hatte sie einfach über Goman-Largo mitbestimmt.

Wie war das nun bei meinen Gefährten mit der Gleichberechtigung? Ich blickte da nicht mehr durch.

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

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