Читать книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel - Страница 53
2.
ОглавлениеGleich nach Sonnenaufgang suchte ich Linque und Restjue in ihrem Labor auf. Perlmutt schlief noch, denn sie hatte sich ja auch fast die halbe Nacht um die Ohren geschlagen.
Viel konnten mir die beiden Forscher, die schon emsig bei der Arbeit waren, nicht sagen. Sie hatten den Eindruck, dass die Drillinge zufällig an ihrem Haus vorbeigekommen waren. Als aufmerksame Zuschauer hatten sie Interesse für die Tätigkeit von Links und Rechts gezeigt, die sich natürlich geschmeichelt fühlten. Man war ins Gespräch gekommen, hatte über dies und das geplaudert und den Brüdern die wissenschaftliche Werkstatt gezeigt und auch Versuche vorgeführt. Wie es sich gehörte, hatten die drei ordentlich gestaunt – was vermutlich pure Heuchelei war, um den Forschern um den imaginären Bart zu gehen – und sich mit überschwänglichen Dankesworten verabschiedet. Der hochgewachsene Linque war noch immer davon überzeugt, dass die Drillinge harmlos waren, weil sie doch recht laienhafte Ausdrücke benutzt hatten. Und Restjue ergänzte, dass sie keine konkreten Fragen nach Experimenten gestellt hatten, die Unterhaltung wäre eher ein Blabla gewesen.
»Hoffentlich war das Gespräch und der Besuch hier für die drei wirklich so unergiebig wie eure Aussagen für mich. Meidet die Kerle und lasst sie vor allem nicht mehr ins Labor.«
»Du hältst sie also immer noch für Diebsgesindel?«
»Ja, mein lieber Links – bis das Gegenteil bewiesen ist.«
»Ist es nicht so, dass jemand als unschuldig gilt, bis man ihn tatsächlich überführt hat?«
»In diesem Fall nicht.«
Unzufrieden mit mir selbst verließ ich das Labor und machte mich auf den Weg zu Maronx. Er frühstückte gerade.
»Vermutlich hast du schon gehört, dass ich keinen Erfolg hatte«, sagte ich nach der Begrüßung.
»Man kann es auch anders sehen.« Der Kaytaber zermahlte genüsslich ein paar der maisähnlichen Mannanna-Körner zwischen den Zähnen. »Dein Verdacht hat sich nicht bestätigt. Vermutlich sind sie doch harmlos.« Er kratzte sich ausgiebig am Rücken. »Ich persönlich halte es nicht für sinnvoll, ihnen noch länger nachzuspionieren.«
»Wenn hier jemand herumspioniert, dann diese drei«, widersprach ich. »Ich bin überzeugt davon, dass sie etwas im Schilde führen. Was für einen plausiblen anderen Grund gibt es sonst für diese Heimlichtuerei?«
»Zugegeben, sie benehmen sich sehr seltsam, aber vielleicht sind sie nicht ganz richtig im Kopf.«
»Dafür gehen sie nun wieder zu intelligent vor.«
Der Oberste Flurhüter trank einen Schluck Quellwasser und walkte mit Hingabe sein dunkelblaues Rückenfell durch.
»Was hast du? Bist du nervös?«
»Nein, mich hat da etwas gestochen. Es juckt wie verrückt.«
»Lass sehen.«
Ich beugte mich über Maronx und ließ mir die betreffende Stelle zeigen. Behutsam schob ich den dichten Pelz auseinander und untersuchte die Haut auf einen Einstich hin, fand aber nichts.
»Da ist nichts zu sehen.«
»Aber ich habe den Stich deutlich gespürt. Und den Juckreiz bilde ich mir schließlich nicht ein.« Der Kaytaber kratzte sich mit beiden Vorderläufen. »Ob ich es einmal mit einer kalten Kompresse versuche?«
»Ich weiß nicht«, sagte ich unschlüssig. »Ein Insektenstich wäre deutlich zu erkennen, ebenso wie eine allergische Hautreaktion, doch es ist weder eine Schwellung noch eine Verfärbung auszumachen.«
»Und was empfiehlst du mir?«
»Jucken lassen.«
Tranoque stand in der Tür und kratzte sich intensiv am rechten Ohr.
»Dich hat also auch etwas gestochen?«, fragte ich ahnungsvoll.
»Ja, aber man sieht nichts.«
»Also jetzt will ich es wissen. Kommt mit, ich will mir die Sache mal im Labor unter dem Mikroskop ansehen.«
Die Kaytaber waren einverstanden. Mit meinen beiden sich kratzenden Freunden im Schlepp, tauchte ich wieder bei Linque und Restjue auf. Als ich ihnen erklärte, um was es ging, machten sie mir sofort eine Arbeitsplatte frei und schleppten das Mikroskop an.
»Wenn du mir nun noch erklärst, wie ich Maronx und Tranoque auf den Objektträger klemmen kann, können wir beginnen.«
»Oh«, machte Links und fuhr sich verschämt über sein spitzes Gesicht. »Was machen wir denn da?«
»Wir könnten das betreffende Hautstückchen entfernen und untersuchen«, schlug Rechts vor.
»Nur über meine Leiche«, brüllte der Oberste Flurhüter. »Von einer Operation war nicht die Rede.«
»Die Entnahme einer Gewebeprobe ist keine Operation und tut kaum weh, weil ich den Bereich örtlich betäube«, schwächte ich ab.
»Nein, da bin ich völlig Maronx' Meinung«, zeterte Tranoque. »Kein Schnitt, kein Eingriff, keine Betäubung. Ich bestehe auf einer schmerzfreien Untersuchung.«
»Dann könnt ihr euch ja weiter kratzen«, meinte Restjue und machte Anstalten, das optische Gerät wegzuräumen.
»Wir könnten allenfalls einen motorgetriebenen Dauerkratzer erfinden«, witzelte Linque. »Doch das wird seine Zeit dauern.«
»Und ihr nennt euch Forscher«, grollte Maronx und rieb sich den Rücken ausgiebig an einem Pfeiler. »Nichtskönner seid ihr, die mit der Pein ihrer Mitbewohner Spott treiben. Schämt euch. Und du«, fuhr er mich an, »tu endlich etwas.«
»Links, bringe mir das Gerät für Makroaufnahmen«, bat ich.
Der Kaytaber eilte in den hinteren Teil des Raumes und kehrte mit dem gewünschten Apparat zurück. Das Herzstück war eine Kamera, die ich aus dem Raumschiffswrack geborgen und für meine Zwecke umgebaut hatte. Üblicherweise benutzte ich das Gerät zur Oberflächenuntersuchung von Materialien und Werkstücken, jetzt sollte es mir zum ersten Mal auf einem völlig anderen Gebiet gute Dienste leisten.
Misstrauisch beäugten meine Patienten die klobige Konstruktion. Zugegeben, sie sah nicht sehr vertrauenerweckend aus, denn ich hatte nur Wert auf die Zweckmäßigkeit gelegt und musste mich damit begnügen, was ich zur Komplettierung zur Verfügung hatte, so dass das Styling und auch die Handlichkeit arg vernachlässigt worden waren.
»Was hast du mit diesem Ding vor?«
»Ich werde Hautaufnahmen von euch machen. Das ist absolut harmlos.« Ich gab Restjue einen Wink. »Fixiere das Fell an den betroffenen Stellen mit Wagenschmiere.«
»Was hat das nun wieder zu bedeuten?«, empörte sich Tranoque. »Ich bin doch kein Holprig! Mein Pelz wird nicht verunstaltet!«
»Nun sei nicht so empfindlich! Wie soll ich ein Bild von deiner Körperoberfläche machen, wenn nur Haare zu sehen sind? Oder gefällt dir der Juckreiz so gut, dass du ihn behalten willst?«
»Bloß das nicht«, stöhnten beide wie aus einem Mund.
»Rechts, walte deines Amtes!«
Der Forscher ließ sich das nicht zweimal sagen. Es schien ihm eine diebische Freude zu bereiten, das Fett richtig in das Fell einzukneten.
»Genug, das reicht.«
»Du hättest ruhig eine Salbe nehmen können«, beschwerte sich Maronx. »Das Zeug stinkt ja erbärmlich.«
»Duftende Creme ist leider nicht vorrätig«, sagte Restjue mit spitzbübischem Grinsen und trat zur Seite.
Ich rückte meine Apparatur zurecht und gab den beiden Anweisungen, wie sie Aufstellung nehmen sollten, dann nahm ich die Kamera in Betrieb und schaltete auf optimale Vergrößerung.
So klar und deutlich wie unter einem Raster-Elektronenmikroskop sah ich die Deckzellen der Oberhaut vor mir, eine organische Pflasterlandschaft, die in allen Einzelheiten erkennbar war. Vergeblich hielt ich nach einem Einstich Ausschau, es war weder ein Pilzbefall noch eine Aktivität von Mikroorganismen zu entdecken – kein Fleck, kein Knötchen, keine Quaddel, kein Bläschen, weder Pusteln noch Schuppen, die eine vermehrte Hornbildung der Oberhaut anzeigten, keine Krusten und Borken, keine Abschürfungen, Einrisse, Geschwüre, Ekzeme. Nichts – außer Hautreizungen und winzigen Verletzungen, die eindeutig auf das Kratzen zurückzuführen waren. Enttäuscht und ratlos zugleich schaltete ich das Gerät ab.
»Nun?«
»Wenn euch etwas gestochen haben sollte, müsste es Virengröße haben, und so sensibel sind Nervenzellen nicht, um das zu registrieren.«
»Dann haben wir den Einstich also nur geträumt?«, ereiferte sich Tranoque. »Wir sind demnach Spinner, das wolltest du doch damit sagen, oder?«
»Nein, ich gehe nur von den biologischen Realitäten aus. In den empfindlichsten Hautbereichen sind auf einem Quadratzentimeter bis zu 200 schmerzmeldende Sinneszellen zu finden. Das ...«
»Mag sein, das haben wir ja auch nicht in Abrede gestellt. Tatsache ist, dass zumindest eine Schmerzzelle angesprochen hat. Wir sind gestochen worden.«
Subjektiv gesehen, mochten sie durchaus noch nicht einmal Unrecht haben, aber wenn sich tatsächlich etwas in ihren Körper gebohrt hätte – egal, ob es ein winziger Splitter oder der Stechrüssel eines Insekts war –, ich hätte es entdeckt. Meine Vermutung war, dass es sich um eine Neuralgie handelte, lokal sehr eng begrenzt und von minimaler Intensität. Es blieb abzuwarten, ob sich diese Anfälle von Nervenschmerzen wiederholten.
Atypisch war der Juckreiz. Er deutete auf eine Allergie hin, doch dafür hatte ich keine Anzeichen festgestellt. Gewiss, bei der so genannten Neurodermitis, einer Ekzemerkrankung, gab es keine äußeren Einwirkungen, weil sie sich sozusagen von innen heraus entwickelte, doch die Hautreaktion war deutlich.
Die nicht miteinander zu vereinbarenden Krankheitsbilder ließen einen Verdacht in mir aufkommen: Es war nicht auszuschließen, dass meine Freunde verunreinigtes Mannanna in geringer Dosis zu sich genommen hatten. Bei den geernteten Mengen war nicht auszuschließen, dass ein paar Körner ungenießbar waren, obwohl die Kaytaber das eingebrachte Getreide fast handverlesen hatten.
»Was ist nun?«, wollte Maronx wissen. Er wälzte sich auf dem Boden, um sich Linderung zu verschaffen. »Mich juckt es immer stärker.«
Auch Tranoque kratzte sich wie ein Verrückter. Mir tat es weh, meine Freunde so leiden zu sehen – und ich war hilflos. Sollte ich ihnen sagen, was ich vermutete, sollte ich sie in eine Diskussion verwickeln, die ihnen letztendlich doch nichts brachte? Ich sah ihnen an, dass sie von mir Hilfe erwarteten, keine Hypothesen oder akademische Vorträge.
»Ich werde aus Kräutern und verschiedenen Substanzen ein Gel zusammenstellen, das kühlt und die Beschwerden lindert.« Ich gab meiner Stimme einen zuversichtlichen Klang. »Links und Rechts werden euch je einen Tiegel davon bringen, sobald ich eine wirksame Zusammenstellung gefunden habe.«
»Wird das lange dauern?«
»Ich denke nicht. Mittlerweile kenne ich die meisten pflanzlichen Inhaltsstoffe, und einiges kann ich synthetisch herstellen. Lasst euch also deshalb keine grauen Haare wachsen.«
»Aber ich habe sie schon!«, rief Restjue entsetzt und blickte an sich herunter. »Ich habe mich angesteckt, und du hast mich nicht einmal gewarnt, Traykon.«
»Nun werde nicht hysterisch«, fuhr ich Rechts an. »Dein Pelz ist wie immer, und der Juckreiz ist nicht infektiös. Überlasse mir die Diagnose und betreibe hier keine Panikmache. Deine medizinischen Kenntnisse sind nämlich mehr als erbärmlich, wenn ich dich daran erinnern darf. Als ich neulich von Nierensteinen sprach, hast du bereits Hacke und Schaufel zusammengepackt und wolltest los, um dir die Schürfrechte zu sichern, weil du Nierensteine für wertvolle Mineralien gehalten hast. Soll ich weitere Beispiele aufzählen?«
Restjue sackte förmlich in sich zusammen.
»Nein, es reicht, Chef. Hast du bestimmte Anweisungen für mich? Soll ich ausschwärmen, um Kräuter zu suchen?«
Chef – die Anrede weckte vertraute Erinnerungen in mir, nur galt sie diesmal mir. Es klang so gut, dass mein Unmut sich in positronischen Dunst auflöste.
»Das Sammeln von Heilpflanzen sollten wir besser Fachleuten überlassen. Maronx, könntest du dafür zwei, drei Flurhüter abstellen?«
»Zehn, wenn es sein muss«, bot der Kaytaber an, und Tranoque ergänzte: »Und die gesamte Tixudabwehr dazu, wenn ich endlich von diesem grässlichen Juckreiz befreit werde.«
Ich nannte eine Reihe von Namen, die recht blumenreich das Aussehen oder die erprobte Wirkung der Gewächse in der Volksheilkunde beschrieben. Da gab es beispielsweise das Tatzenkräutlein und die Fellwurz, Augentrost und Mannanna-Beere, dann Fingerdorn und Zungenblüte. Maronx nickte bei jeder Erwähnung und gab die Anweisung sogleich per Funk weiter mit dem ausdrücklichen Vermerk, sofort tätig zu werden und die Wurzeln, Kräuter und Beeren umgehend bei mir im Labor abzuliefern.
Diese Eile schien mit zwar ebenso übertrieben zu sein wie der Vorrang, der der Wildkräuterernte eingeräumt wurde, doch meine beiden Freunde litten offensichtlich sehr unter der quälenden Hautreizung, für die es keine erkennbare Ursache gab.
»Geht jetzt, ich habe noch ein paar Vorbereitungen zu treffen, bei der mir Links und Rechts helfen können. Ich schätze, dass die Salbe am frühen Nachmittag zu eurer Verfügung steht.«
Sich kratzend, reibend und schabend, verabschiedeten sich die zwei und trollten sich, nicht, ohne mich noch einmal auf die Dringlichkeit hingewiesen zu haben, die die Herstellung des Gels hatte.
»Die stellen sich ja an, als wäre ihre Krankheit das schlimmste Übel, was unseren Planeten je heimgesucht hat«, mokierte sich Linque, als die beiden gegangen waren. »Wie kann man nur einen solchen Aufwand wegen ein bisschen Juckreiz betreiben?«
»Juckreiz kann sehr unangenehm sein«, antwortete ich lakonisch. »Lasst alles stehen und liegen und sorgt dafür, dass wir an die Arbeit gehen können, sobald die erste Lieferung eintrifft. Destillierapparat, Zentrifuge ... Na ja, ihr wisst schon.«
Meine beiden Assistenten, die nun endlich konkret wussten, was sie zu tun hatten, huschten geschäftig hin und her, räumten ab und bauten auf. Da wurde ein antiquierter Mörser vor einem von mir umgebauten Untersuchungsgerät deponiert, und ein Bunsenbrenner nebst Erlenmeyerkolben stand neben einer zusammengebastelten Apparatur, die Spektralanalysen ermöglichte.
Ich schenkte dem ganzen Tun wenig Beachtung. Was mich beschäftigte, war nicht die Behandlung der Symptome, denn die waren nach meinem Dafürhalten leicht in den Griff zu bekommen, nein, das Problem war, die Ursache abzustellen. Und da lag der Hund oder wie auch immer dieses Säugetier heißen mochte, begraben.
Die Kaytaber lebten von und mit dem Mannanna, es war ihre Ernährungsgrundlage. Wenn meine Vermutung zutraf – und da war ich ziemlich sicher – befanden sich in dem Getreide Körner, die für den Verzehr unbrauchbar waren. Dass Maronx und Tranoque betroffen waren, stufte ich als Zufall ein. Über kurz oder lang würde ein Großteil der Bevölkerung die gleichen Beschwerden haben, und das sah dann nach einer Epidemie aus, mit allen ihren Folgen. Die einzige Möglichkeit, die Planetarier davor zu bewahren, bestand darin, ihnen den Verzehr von Mannanna zu verbieten, doch das kam ihrer Ausrottung gleich.
Mit Mühe und Not hatten sie es geschafft, so viele Feldfrüchte einzubringen, dass sie nicht verhungern mussten. Propagierte ich nun, dass sie – als Nahrungsspezialisten und Vegetarier – das vernichten sollten, was seit Generationen ihre Lebensgrundlage bildete, beschwor ich einen Aufruhr hervor und leitete möglicherweise den Selbstmord eines ganzen Volkes ein. Dazu durfte ich es nicht kommen lassen. Blieb mir also nur, abzuwarten. Und Salbe in Unmaßen herzustellen.
»Guten Morgen, meine Lieben. Schon so fleißig?«
Da stand sie auf einmal im Labor, meine kleine Perlmutt, anmutig und bezaubernd wie ein Frühlingstag.
»Willkommen, meine Kleine. Hast du gut geschlafen?«
»Zu lange, wie mir scheint. Was beschäftigt dich, Traykon? Die Drillinge?«
»Auch, aber nicht mehr vorrangig.«
»Was ist passiert?«
Mit wenigen Worten erklärte ich ihr die Situation und schloss:
»Du weißt jetzt, dass es sich um keine Krankheit im eigentlichen Sinn handelt, denn sie wird durch keinen klassischen Erreger hervorgerufen. Eine Ansteckungsgefahr besteht nicht. Die Sache ist also nicht gefährlich, eher lästig und unangenehm für den Betroffenen.«
»Ich verstehe. Du nimmst an, dass es in Kürze Tausende von Kaytabern gibt, die bei dir Hilfe suchen und das Gel haben wollen.«
»Das auch, aber was ich fürchte, ist etwas anderes. Die Leute sind medizinische Laien. Wenn dieser Juckreiz so um sich greift, wie ich vermute, könnten sie in Panik geraten, weil sie darin eine Seuche sehen, die ihr Leben bedroht. Kannst du dir vorstellen, was dann in Yutlamal los ist?«
»Die Stadt würde sich in zwei Lager spalten«, sagte Perlmutt tonlos.
»Es wäre viel schlimmer. Jeder, der sich für gesund hält, würde den Kontakt mit den scheinbar Kranken meiden. Die wären dann nicht mehr in der Lage, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, niemand würde sie beschäftigen oder ihre Ware abnehmen, keiner würde Getreide von ihnen nehmen, und kein vermeintlich Gesunder würde ihnen etwas geben. Um nicht zu verhungern, wären sie darauf angewiesen, sich das Korn gewaltsam zu verschaffen. Und bestimmt würden sie es tun, denn nach eigenem Dafürhalten sind sie ja Todgeweihte, die eh nichts mehr zu verlieren haben. Das wiederum würde mit Sicherheit dazu führen, dass die angeblich Gesunden Gegenmaßnahmen ergreifen, um sich und ihr Leben zu schützen. Und dann hätten wir hier das Chaos mit Kämpfen von Gesunden gegen Kranke, die der Abwehr der rasend gewordenen Tixudkatzen kaum nachstehen würde, nur würden Kaytaber gegen Kaytaber antreten und sich gegenseitig töten. Das will ich unter allen Umständen verhindern.«
»Ich helfe dir dabei. Dazu darf es nicht kommen. Wie kann ich mich nützlich machen?«
»Du hast doch einen Vorrat an Mannanna zu Hause. Bring ihn her, damit ich ihn untersuchen kann. Wenn es mir gelingt, ungenießbare Körner zu identifizieren, lässt sich möglicherweise ein Verfahren entwickeln, um sie auch aus großen Mengen auszusondern oder zumindest kenntlich zu machen.«
»Du wirst es schon schaffen. Ich beeile mich.«
Mein kleiner Sonnenschein verschwand. Himmel, hatten meine Module wirklich den Begriff »Sonnenschein« gebraucht? Na ja, bei den vielen Zitaten des alten Goethe, die sich in meinen Speichern befanden, war es kein Wunder, wenn ein paar Chips langsam lyrisch wurden. Andere waren dafür wieder brutale Realisten. Sie nervten mich mit dem Juckreiz und dem Getreide, und meine exotischen Bauteile mit einem Hang zur Kriminalistik brachten mir mit der Aufdringlichkeit von Ungeziefer die Drillinge in Erinnerung. Was mochten diese schrägen Typen jetzt wohl treiben? Ob ich Tranoque bitten sollte, seine Mitarbeiter darauf anzusetzen?
Die ersten Flurhüter trafen mit Körben von Pflanzen ein, und schon rief ein bedeutungsschweres Programm meine problembelastete Positronik, die dem Alltag kurz entrückt war, nachhaltig zur Ordnung. Ade, ihr Roboterträume, ihr gelösten Gedanken, jetzt galt es, den nackten Tatsachen ins Auge zu sehen. Mit Vehemenz und beiden Armen stürzte ich mich auf das Grünzeug.
*
Maronx' Leute leisteten ganze Arbeit. Fast pausenlos trafen neue Kräuterlieferungen ein – sogar Holprigs wurden eingesetzt. Mittlerweile glich das Labor mehr einer Gärtnerei als einer Forschungsstätte, und Links und Rechts hatten Mühe, sich durch diese Menge flurhüterischen Ernteehrgeizes hindurchzuarbeiten. Wahre Berge türmten sich auf, die darauf warteten, verarbeitet zu werden, und die einzige Farbe, die Bestand zu haben schien, war Grün in allen Schattierungen.
Die Forscher schufteten wie Galeerensklaven. Da musste zerkleinert und entsaftet werden, hier wurde destilliert, dort brodelte ein Sud, in einem Tiegel wurde etwas aufgekocht, in einem anderen durch Einsatz von Hilfsstoffen getrennt und isoliert. Es wurde gefiltert und konzentriert, aufbereitet und kondensiert, überall dampfte, siedete und zischte es. Fast glich der Raum einer mittelalterlichen Giftküche.
Ich hatte eine Kombination von Pflanzen und Hilfsstoffen entwickelt und ausgearbeitet, die mir erfolgversprechend schien. Nach diesem Rezept gingen Linque und Restjue vor und stellten die Substanzen zusammen, die sich in dem Fertigprodukt – dem Gel – gegenseitig ergänzten. Dabei war es ausgeschlossen, dass in dieser Komposition ätherische Öle und andere Wirkstoffe untereinander Verbindungen eingingen, die sich gegenseitig neutralisierten oder gar Schaden anrichteten.
Während die beiden sich der Salbenherstellung widmeten, nahm ich mir das Mannanna vor, das Perlmutt gebracht hatte. Wohl wissend, was der Weiße Unbekannte angerichtet und wie er gewirkt hatte, konzentrierte ich meine Untersuchungen darauf, in dieser Hinsicht etwas zu finden – Veränderung des Aussehens, der Körnigkeit, der typischen Farbe. Ich prüfte fast die Hälfte der Menge auf ihre Substanz, ihre Festigkeit, das Korngewicht und die äußere Stabilität der Hülle – es gab keinen Unterschied. Dann nahm ich eine Analyse der Inhaltsstoffe mit allen Möglichkeiten der mir zur Verfügung stehenden Technik vor – für meine Begriffe eher dürftig, wenn ich an Blödels Körperlabor dachte – und fand keine Abweichung, obwohl ich ganz bewusst Getreidekörner nahm, die verschiedene Arten von Gelbtönen zeigten. Nur widerwillig kam ich Perlmutts massivem Wunsch nach einer Geschmacksprobe nach, doch sie vermochte auch nicht zu unterscheiden, dass es Mannanna gab, das anders schmeckte.
Getreide, das durch den Nebel verseucht war, schmeckte abscheulich, und bei dem, der es zu sich nahm, rief es sofort heftige Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Kopfschmerzen hervor bis hin zur vorübergehenden Bewusstlosigkeit. Nichts davon zeigte sich bei meiner zierlichen Freundin.
Einigermaßen ratlos schüttete ich die Körner in den Vorratsbehälter zurück.
»Du hast also nichts gefunden?«
»Nein, Perlmutt, nichts. Ich habe das Mannanna nach allen Regeln der Kunst untersucht, aber mein Verdacht hat sich nicht bestätigt. Am Getreide kann es nicht liegen. Und das freut mich.«
»Du freust dich über einen Misserfolg?«
»Es sieht nur so aus, als wenn es ein Fehlschlag wäre – in Wahrheit ist das Ergebnis positiv. Da das Mannanna in Ordnung ist, wird es auch nicht zu einer Massenerkrankung kommen können, wie ich sie befürchtet habe. Nur Maronx und Tranoque werden vom Juckreiz geplagt. Ärgerlich ist allerdings, dass ich der Ursache dafür nicht auf die Spur gekommen bin. Schade, dass ich nicht über Blödels Ausrüstung verfüge.«
»War dieser Blödel ein Freund von dir?«
Was hatte ich denn jetzt schon wieder dahergeplappert? Kaum hatten meine Sprechwerkzeuge die letzte Silbe formuliert, als mich eine Impulsfolge eines Kontrollprogramms energisch zur Ordnung rief und meinen Identitätsspeicher positronisch rüffelte. Da ich Perlmutt schlecht klarmachen konnte, dass ich eigentlich Trayblöschw war, Traykon, Blödel und Schwiegermutter, verfiel ich auf eine Notlüge.
»Ja, so könnte man es nennen. Er war ein Scientologe, ein Roboter wie ich, aber ein Wissenschaftler von hohen Graden, der zu Atlans Beraterstab zählte. Es gab kein Problem, für das er nicht eine Lösung parat gehabt hätte«, begann ich zu schwärmen, da erreichte mich eine Warnung des Logiksektors, die emotionelle Komponente zu unterdrücken, bevor Blödels Erbe übermächtig wurde. Ernüchtert fuhr ich fort: »Doch das ist lange her. Ich werde mal nachsehen, ob Links und Rechts zurechtkommen.«
Ich verließ meinen Arbeitsplatz und bahnte mir einen Weg zu den Forschern.
»Wie sieht es aus?«
Restjue tauchte zwischen Tiegeln und Töpfen auf.
»Wir sind gleich soweit. Die Kräuterauszüge müssen nur noch abkühlen, dann können wir sie mit der Vaseline zusammenbringen.«
»Gut. Wo steckt Linque?«
»Hier«, tönte es aus einem Verschlag. »Werde ich gebraucht, oder kann ich erst den Wasserbehälter füllen?«
»Mach ruhig weiter.«
Meine beiden Freunde hatten das Labor in ein Schlachtfeld verwandelt. Sie würden bestimmt einen ganzen Tag brauchen, um hier wieder Ordnung zu schaffen. Für die Herstellung einer simplen Salbe erschien mir der Aufwand ziemlich übertrieben, doch vermutlich wollten die beiden Kaytaber demonstrieren, dass die Zusammenstellung pharmazeutischer Präparate eine schwierige Kunst war, die sie beherrschten. Perlmutt, die mir gefolgt war, zeigte sich jedenfalls recht beeindruckt. Restjue registrierte es mit kaum verhohlenem Stolz.
Von draußen drang Stimmengemurmel herein, vereinzelte Rufe nach mir und den Forschern wurden laut. Als ich das beschlagene Fenster abgewischt hatte und hinausblickte, sah ich eine Ansammlung vor dem Haus. Ich brauchte die Planetarier nicht erst zu fragen, was sie wollten, denn alle kratzten sich. Ich schätzte ihre Zahl auf etwa siebzig bis achtzig Personen.
Niedergeschlagen wandte ich mich ab. Schon wieder hatte ich mich geirrt.
*
Es blieb nicht bei achtzig Erkrankten. Stündlich wurden es ein paar mehr, und wie den Funksprüchen zu entnehmen war, beschränkte sich der Juckreiz nicht allein auf Yutlamal, die gleichen Symptome traten auch in anderen Siedlungen auf und sogar in Dörfern, die ein paar Tagesreisen von der Stadt entfernt waren.
Wieder einmal betätigte ich mich als Lebensmittelchemiker, und erneut wurde ich von den Flurhütern unterstützt. Sie lieferten mir Wasserproben aus den verschiedenen Brunnen und Quellen, sogar aus dem Fluss. Währenddessen schufteten Rechts und Links bis zum Umfallen, unterstützt von meiner kleinen Freundin, die ihnen zur Hand ging.
Maronx und Tranoque, die sich beklagt hatten, dass der Juckreiz immer stärker wurde und kaum noch auszuhalten war, hatten ihr Gel erhalten, und nun wurde die Salbenherstellung in großem Stil betrieben. Alle, die auf Linderung und Heilung warteten, mussten versorgt werden. Noch reichten die Vorräte an den benötigten pflanzlichen Substanzen aus, doch in ein, zwei Tagen würden erneut Kräuterkundler losziehen müssen, um das benötigte Grünzeug herbeizuschaffen.
Das einzige Nahrungsmittel neben Mannanna war für die Kaytaber Wasser. Meine Vermutung, dass es verunreinigt, verseucht oder gar vergiftet war, bestätigte sich nicht. Selbst das kühle Nass aus dem Fluss hatte Trinkwasserqualität. Als auch die Analyse von Yarmsud und Pinzfruchtextrakt kein positives Ergebnis brachte, nahm ich endgültig von der Hypothese Abstand, dass der Juckreiz auf Lebensmittel zurückzuführen war, die nicht einwandfrei waren. Was aber war es dann?
Die Reaktion der Haut gab mir zu denken. Sie ist ja nicht nur einfach totes Verpackungsmaterial eines Körpers, sondern ein riesiges Organ, das bei einem normalen Solaner eine Fläche von zwei Quadratmetern hat. Und diese zwei Quadratmeter erfüllen die unterschiedlichsten Aufgaben. Da gibt es die Ober-, die Leder- und die Unterhaut, die sich in ihren Funktionen ergänzen und vom Prinzip her eine Einheit sind, wie sie vollkommener kaum sein kann. Und dieses Organsystem, sensibel und zugleich robust wie kaum ein anderes, signalisierte durch den Juckreiz, dass etwas nicht stimmte, dass das biologische Gleichgewicht gestört war, nur – der sonst offensichtliche Hinweis auf Erreger, auf eine Krankheit fehlte.
Noch während ich meine Speicher nach einer brauchbaren Erklärung abfragte, erreichte mich ein Funkspruch von Maronx.
»Traykon, du musst sofort kommen. Es ist dringend!«
»Stimmt etwas mit der Salbe nicht?«
»Ich weiß nicht, sie scheint nichts zu taugen. Frag jetzt nicht lange, sondern beeile dich!«
Der Oberste Flurhüter hatte abgeschaltet. Da seine Stimme ziemlich verzweifelt klang, informierte ich Perlmutt und meine Helfer darüber, wo ich zu finden war und verließ das Haus. Sofort steckte ich in einem Pulk von Kaytabern, die mich um Hilfe anflehten. Jeder wollte wissen, wie gefährlich die Krankheit war und welche Ursachen sie hatte, weil so plötzlich so viele daran litten und es etwas Ähnliches nie zuvor gegeben hatte. Ich beruhigte sie, so gut es ging und versicherte ihnen, dass wir an der Lösung des Problems arbeiteten und Linque und Restjue pausenlos damit beschäftigt waren, Salbe herzustellen. Und zwar in einer solchen Menge, dass alle damit versorgt werden konnten, die sie benötigten.
Die freundlichen Planetarier begnügten sich mit meiner Erklärung und ließen mich bereitwillig passieren. Mittlerweile war die Zahl derer, die sich vor dem Labor eingefunden hatten, auf über hundert gestiegen. Unter ihnen befanden sich – sehr zu meinem Leidwesen – auch etliche Kinder, die sich kratzten. Ihnen musste auf jeden Fall geholfen werden, und ich schämte mich ein bisschen, dass ich dieses friedliche Völkchen mit einer Ausrede abgespeist hatte, aber sollte ich ihnen eingestehen, dass ich der Ursache des mysteriösen Juckreizes bisher nicht auf die Spur gekommen war?
Kaum, dass ich die Menge hinter mir gelassen hatte, rannte ich los, bog in eine andere Straße ein und stand zwei Minuten später vor Maronx' Haus. Sofort trat ich ein.
Der Oberste Flurhüter lag im Wohnraum auf einem rasch hergerichteten Lager. Die Söhne und Töchter waren wohl hinausgeschickt worden, nur seine Gefährtin war anwesend. Hingebungsvoll massierte sie die Salbe in die betroffene Hautpartie ein. Der arme Kerl, der sich ununterbrochen scheuerte, kam seiner Frau dabei immer wieder ins Gehege.
»Du musst das Gel einziehen lassen, damit es wirken kann«, ermahnte sie ihn mit sanfter Stimme. »Wie soll es dir Linderung verschaffen, wenn es nicht einmal einziehen kann?«
»Sehr wahr«, bemerkte ich und trat näher. »Was gibt es?«
»Da bist du ja endlich, Traykon«, stöhnte Maronx. »Deine Salbe taugt nichts.«
»Woher willst du das wissen?«
»Der Juckreiz wird immer ärger, und jetzt hat sich auch noch ein Bläschen gebildet.«
»Lass sehen, das interessiert mich.«
Während ich mich über den Obersten Flurhüter beugte, wich seine Gefährtin bereitwillig zur Seite. Was Maronx ein Bläschen genannt hatte, war in Wahrheit eine glasige Pustel, nicht größer als ein Mückenstich. Die Hautfläche, die sie bedeckte, war kahl, die Fellhaare an dieser Stelle waren ausgefallen.
»Auf den ersten Blick sieht es aus wie Alopecia areata, aber dazu passt die Pustel nicht.«
»Was ist Alo..., na ja, was du eben genannt hast?«
»Kreisrunder Haarausfall, eine Erkrankung mit sehr guten Heilungschancen.«
»Und das ist es nicht?«
»Nein.« Ich ging in die Hocke, um die befallene Stelle noch genauer betrachten zu können. »Die Schwellung ist scharf begrenzt. Tut sie weh?«
»Überhaupt nicht. Weißt du, um was es sich handelt?«
»Es könnte Wundrose sein. Beim Kratzen entstehen kleinste Hautverletzungen, durch die Kugelbakterien eindringen können, die solche Entzündungen hervorrufen. Atypisch ist allerdings, dass die Stelle nicht gerötet ist und nicht schmerzt. Wie fühlst du dich?«
»Schlecht.«
»Wie schlecht? Hast du Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen?«
»Nichts davon.«
»Dann ist es auch keine Wundrose.«
»Woher willst du das wissen? Du hast mich ja nicht einmal untersucht.«
»Die Wundrose äußert sich so, wie ich eben beschrieben habe«, sagte ich geduldig. »Erbrechen gehört auch noch dazu. Ich kam darauf, weil die Inkubationszeit dieser durch Schmutz- oder Schmierinfektion hervorgerufenen Entzündung nur mehrere Stunden beträgt. Spreize bitte die Glieder ab.«
»Wozu?«
»Um dich zu untersuchen. Aber wenn ich dir jeden Handgriff erst lang und breit erklären muss, werde ich heute wohl damit nicht mehr fertig.«
Maronx wälzte sich herum und streckte alle Viere von sich. Behutsam tastete ich die Lymphknoten ab. Sie waren nicht geschwollen, und das war der letzte Beweis dafür, dass es sich nicht um Wundrose handelte. Es war auch keine andere mir bekannte Krankheit, sondern ein völlig unbekanntes Syndrom.
»Wir werden nicht umhin kommen, eine Blutabnahme durchzuführen«, meinte ich so gelassen wie möglich. »Außerdem werde ich Stuhl- und Urinproben mitnehmen.«
»Meinetwegen.« Der Kaytaber begann zu jammern. »Kannst du mir dann nicht wenigstens die Stecherei ersparen?«
»Wenn der Motor eines Holprigs streikt, erkennst du den Fehler auch erst, wenn du unter die Haube siehst. Und ich muss quasi einen Blick in deinen Körper tun, um dir helfen zu können.«
Über Funk rief ich Perlmutt und bat sie, mein zusammengebasteltes medizinisches Besteck zu bringen. Sie sagte zu, sofort zu kommen. Bevor sie eintraf, erreichte mich ein drahtloser Hilferuf von Tranoque. An seinem rechten Ohr hatte sich eine glasige Pustel gebildet.