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Nahrhaft und heilsam

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Die beiden Begriffe nahrhaft und heilsam, seit Urzeiten untrennbar, fielen im Mittelalter auseinander, als sozusagen die Arbeitsteilung auch darin begann. Man überließ dem Ackerbau das Nahrhafte: Getreide, Rüben, Puffbohnen und Erbsen.

Seinen Kohl, als damalige sättigende Unterlage der Hauptmahlzeit, baute der Kleinbürger vorerst noch selber und zog in den Kohlhöfen auch noch ein paar Möhren, Zwiebeln und Rettiche als Zukost für Fleisch und Fisch der Feiertage. Die zahlreichen und zugleich heilsamen Würzkräuter, die Ludwig der Fromme in jenem Capitulare noch als Kronprinz empfohlen, und die man von den Klöstern „gelernt“, darunter auch Dill, Melisse, Ysop, Rosmarin, Safran und Lavendel verschwanden, bis auf ein bißchen Petersilie, nach und nach, zumal allhier nach der Reformation in der Ablehnung alles Mönchischen, und wurden durch ausländische Gewürze ersetzt. Die Bequemen begnügen sich bis heute mit Salz, Pfeffer und Senf.

Aus den Kreuzgärten war aber manches in den Bauergarten gewandert und hat sich dort, ungestörter als in den Städten, bis in unsere Tage erhalten.

Das medizinische Geschäft wurde von Laien aufgenommen. Der Arzneikrämer kam auf, der Vorläufer des Apothekers.

Kraut

und Blatt

sind dir gut;

nicht Sud noch Pulver

wirkt gleich gesprossener Urkraft.

Die unaufhörliche Gartenlust

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