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Zartgärten

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Bis zur Entdeckung Amerikas fehlen uns Nachrichten über andere als Kohl- und Kräutergärten in Hamburg. Dennoch werden die „Zartgärtlein“ – im Süden des Vaterlandes seit der Gotik oft erwähnt – hier nicht ganz gefehlt haben, obschon die Ritterminne, die ihrer mit Rosen, Lilien und Geißblattlauben bedurfte, hier kaum blühte. Hatte man doch mit Köln guten Verkehr, das noch Überlieferungen römischer Gartenkultur pflog, und hatte sicher von des weltweiten Geistes Albertus Magnus Gärten gehört, der schon Gewächshäuser und im Januar blühende Violen besaß und Bäumchen mit reifem Obst zu Johanni.

Immerhin ergeben frühe Kämmereirechnungen, daß Amtsräume auf Kosten der Stadt mit frischen Sträußen geschmückt wurden. Diese wichtige Tatsache darf nicht übersehen werden. Doch wurden die Mittel dafür 1790 gestrichen. Erst heute beginnt man, die mehr als freundliche, die fürs Amtsgemüt äußerst dienliche Gewohnheit neu zu beleben.

In Staphorsts Kirchengeschichte heißt es 1496, daß man in Hamburg „enen lustbarlyken Garden, de dar ys vul Fyolen, Rosen unde Lilien“ wohl zu schätzen wisse. Und schon vorher besaß das Johanniskloster der Dominikaner dort, wo heute die Stelle des Ehrenmals sich erhebt, einen Alstergarten voll weißer Rosen.

Der Ausspruch des Erasmus von Rotterdam über seinen Garten zu Basel wird selbst den Kaufleuten der Wasserkante nicht fremd geblieben sein. Er besagt: Der Ort ist dem ehrbaren Vergnügen geweiht, die Augen zu ergötzen, die Nase zu erfrischen, den Geist anzuregen.

Alle alten Ansichten von Hamburg weisen es als Gartenstadt aus.

Die unaufhörliche Gartenlust

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