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Warum keltern?

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Bis ins neunzehnte Jahrhundert hat man Erzbischof Adalberts Bemühungen in unserer Gegend fortgesetzt, so bei Winsen und bei Hitzacker, wo der Indienfahrer Schultz um 1800 einen Weinberg bestellte, der heute noch so heißt, aber nur Mineralwasser liefert.

Der Wein, der elblängs gekeltert wurde, war selbst für Altar- und Gemeindekelch zu sauer. Für die Tafel bezog man ihn sowieso von auswärts, gelegentlich sogar aus Brandenburg, lieber aber vom Rhein. Später schätzte der Hamburger von Gewicht den Burgunder am meisten. Bei den Damen aber genoß jahrhundertelang der über England bezogene griechische Malmesy oder Malvasier den Vorzug.

Noch heute rankt zwischen Lokstedt und Wittenbergen über die Südwand manchen Landhauses echter Wein aus betagten Stöcken, und zumal die Kinder wissen um den Wohlgeschmack der hellen Magdalenentraube. Gärtnerische Züchtung hat auch die sogenannte frühe blaugrüne Leipziger für unsere Luft- und Bodenverhältnisse geeignet gemacht, eine Traube, die bei uns fast ausreift und, von der Hand in den Mund genossen, die Umstände der Winzerei überflüssig macht und dennoch Gaumen und Herz erheitert.

Wie denn sogar auf der Hamburger Insel Neuwerk in der Elbmündung der Weinstock am Schulhaus seit zwanzig Jahren eine Fülle eßbarer Trauben zeitigt.

Die unaufhörliche Gartenlust

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