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Der Schlangenkreis

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Kultur und Mode, abseits aller Gewalttaten, sind das Reizvolle an der Menschheitsgeschichte; die leise luftige Entwicklung, die neben den mühsamen Stiefeln der Politik einhertänzelt, sie allein bleibt dem Weisen beachtenswert. In dieses Gebiet gehören auch die Gärten.

Welche Flut schöner Vorstellungen erwacht beim Blick auf die Entwicklung der Gartenkunst! Vom Gehege zum Hof, vom Zartgärtlein zum Park, von den Terrassen der Semiramis zum Lustgarten des poetischen Ratsherrn Brockes, vom Schnurgarten zur freien Landschaftsanpassung.

Soweit die unabsehbare Gartenfülle bis ins Dunkel des Altertums zu verfolgen ist, geht wellenförmig der Wechsel zwisehen Enge und Weite, Strenge und Lockerung, Regelmäßigkeit und Landschaftlichkeit, Architektonik und Park.

Kunst, Mode, Weltanschauung und Regierungsformen laufen dem parallel.

Unsere modernen Stadtplanungen sind teils den babylonischen Wolkenkratzern, teils den riesigen persischen Gartenstädten näher als irgendwelchen Siedlungsgründungen zwischen damals und jetzt.

Auf einer Schlangenlinie bewegt sich der kulturelle Fortschritt im Kreise.

Halb

nur ist

alle Form.

Sie zu ergänzen,

schon harrt in ihr der Gegensatz.

Die unaufhörliche Gartenlust

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