Читать книгу Das Mädchen da oben auf der Treppe ... - Harry Robson - Страница 11
Оглавление7. Kapitel
Meine neue Lehrstelle lag in Bonn, aber die Berufsschule für mich war weiterhin Siegburg. Mit meinem neuen Arbeitgeber konnte ich mich auf eine Verkürzung des Lehrvertrages auf 2,5 Jahre einigen, so dass ich zum 31.3.1970 mit der Ausbildung fertig war. Kurz vor dem Ende der Lehrzeit sprach mich mein Berufsschullehrer an. Es gäbe für mich die Möglichkeit, Berufsschullehrer zu werden, ganz ohne Abitur. Mittlere Reife, abgeschlossene Lehre und ein Zeugnis mit lauter Einsen würden dafür genügen. Ich müsse zwei Jahre lang einen speziellen Kurs besuchen und danach sei ich Lehrer, mit den Vollakademikern gleichgestellt. Das war natürlich verlockend, hätte ich doch wenige Jahre später Beamter werden können. Andererseits hatte ich keine Lust, die nächsten 40 Jahre immer wieder den gleichen Kram zu unterrichten. Also lehnte ich dankend ab.
Mir war klar, dass ich nach dem Ende der Lehrzeit unbedingt zu Hause raus musste. Ich war dann 20 Jahre alt und mit 21 Jahren wurde man erst volljährig. Ich hätte also noch ein Jahr zu Hause verbringen müssen, denn mein Vater ließ keine Zweifel aufkommen, dass ich nach der Lehre mein verdientes Geld zu Hause abliefern müsse. Er habe jahrelang in mich investiert und wolle nun Kasse machen. Ach ja: Die Lehre hab ich mit der Note „gut“ beendet. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass die Durchfallquote bei 45 % lag.
In meiner Lehrzeit hatte ich ja festgestellt: Wissen ist Macht! Ich wollte mein Wissen also unbedingt erweitern und begann, nach Lösungen zu suchen. Nach einigen, vielen Recherchen kam ich dann auf folgende Lösung: Wenn man sich auf 2 Jahre bei der Bundeswehr verpflichtete, wurden 1,5 Jahre so gestellt, als ob man im erlernten Beruf gearbeitet habe. Wenn man nun direkt nach der BW die Ausbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt startete, musste man keine 2 Jahre Berufstätigkeit nachweisen, sondern nur 1,5 Jahre. Also ging ich als Freiwilliger zu Marine, denn nur dort funktionierte mein Ausbildungsmodell so, wie ich es geplant hatte.
Romika war Feuer und Flamme, versprach, mich in allem zu unterstützen. Zwischenzeitlich waren wir so eng miteinander, dass wir ganz offen von Hochzeit sprachen. Sobald wir genug Geld verdienten, wollten wir heiraten und Kinder haben. Am 31. März 1970 hob ich zum letzten Mal Kegel auf und am 01. April 1970 saß ich im Zug nach Glückstadt, um dort die Grundausbildung zu beginnen.