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17. Kapitel

Während bei uns im Büro alles mit der erneuten Umstellung beschäftigt war, Herr Hardt war zwischenzeitlich in den wohlverdienten Ruhestand abgetaucht, seine Lieblingsbuchhalterin hatte sich mit Schwangerschaft und Hochzeit aus dem aktiven Arbeitsleben verabschiedet, war Romika wieder schwanger. Im Februar 1977 wurde Rocky geboren. Wir waren überglücklich. Nach der Tochter ein Sohn. Besser ging es gar nicht. Ich lud meinen Chef nach Bergheim in meiner Lieblingskneipe zum Essen ein. Rumpsteak mit Bratkartoffeln. Ich kannte kein Lokal, in dem es besser schmeckte. An diesem Abend wurde mein Gehalt neu auf 4.000,00 DM festgesetzt, mir wurde ein Firmenwagen zugesagt und ich wurde zum Prokuristen befördert.

Als ich am nächsten Tag Romika davon berichtete, war klar: Jetzt können wir bauen! Romika hatte schon länger ein Grundstück im Auge, mit dem sie liebäugelte. Mir war es zu nah an der Bundesstraße und der Bundesbahn gelegen. Ich hätte das Grundstück gerne woanders und kleiner gehabt. Es ging um ca. 1.000 qm. Aber ich konnte mich nicht durchsetzen. Bei der Finanzierung wurde ich dann aber wieder gefragt. Wir mussten ein eigenfinanziertes und voll bezahltes Grundstück vorweisen, um eine Hypothek zu bekommen. Wir hatten aber nur 10.000,00, das Grundstück kostete 70.000,00. Nun, mein Arbeitgeber war bereit, mir 30.000,00 als Arbeitgeberdarlehen ohne Grundbuchsicherung zu geben. Die Bausparkasse gab 10.000,00 als Darlehen ohne Grundbuchsicherung. Fehlten noch 20.000,00. Mit dem Grundstückseigner vereinbarten wir, dass diese fehlenden 20.000,00 nach 3 Jahren in einer Summe bezahlen würden. Passte! Das Grundstück war gesichert und finanziert. Ich rechnete mir aus, dass es kein Problem werden würde, das Haus nach 3 Jahren mit 20.000,00 zu belasten, da ich auch von weiter steigendem Einkommen ausging.

Seit Jahren hatten wir immer wieder Fertighausausstellungen besucht, saßen auf Bergen von Katalogen und wussten eigentlich schon genau was wir wollten. Ein Walmdachbungalow mit 110 qm, voll unterkellert, der Marke „Fingerhut“ aus Wissen/Sieg.

Der Bau als solcher war, völlig unerwartet, mit sehr viel Stress verbunden. Wer glaubt, dass man überhaupt keinen Ärger bekommt, wenn man ein schlüsselfertiges Fertighaus baut, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Der Winter 1977/1978 war einer der härtesten nach dem 2. Weltkrieg! Wochenlang Eis und Schnee bei bis zu minus 20°. Die Baufirma konnte auf den Straßen keine schweren Lasten transportieren, dafür war es einfach überall zu glatt. Der Keller war zwar im Spätherbst geliefert und aufgebaut worden, im Keller kann man aber nicht wohnen. Unsere Wohnung hatten wir aber zum 1. Mai gekündigt.

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