Читать книгу Die Polaritätsanalyse in der Homöopathie - Heiner Frei - Страница 7
1. DIE POLARITÄTSANALYSE 1.1 EINFÜHRUNG 1.1.1 VORGESCHICHTE
ОглавлениеDer Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann (1755-1843), wurde in seiner ärztlichen Ausbildung im 18. Jahrhundert mit einer auf veralteten Paradigmen gründenden Medizin konfrontiert, deren Heilungen oft nur zufällig zustande kamen. Unzufrieden mit diesem Zustand, begann er neue Wege zu erforschen. Mit Hilfe der Arzneimittelprüfung an Gesunden gelang es ihm aufzuzeigen, welche Krankheitssymptome ein Arzneimittel heilen konnte. Aufgabe des Arztes war es danach, die Symptome des Patienten genau zu erfassen, und sie mit dem Symptomenspektrum eines Arzneimittels nach dem Ähnlichkeitsprinzip in Übereinstimmung zu bringen. Wurde dieses Arzneimittel in der richtigen Gabe (verdünnt und potenziert, um toxische Wirkungen zu vermeiden) verabreicht, und wurden auch allfällige Heilungshindernisse aus dem Wege geräumt (ORG §§ 3, 24)9, so wirkten die Arzneimittel „so zu sagen nach mathematischer Gewissheit“ (RA II, S. 25)10.
Obschon die Homöopathie in ihren Grundprinzipien klar formuliert war, bestehen heute sehr viele, z.T. stark divergierende Vorstellungen, wie eine Übereinstimmung zwischen den Krankheitssymptomen des Patienten und dem Symptomenspektrum eines Arzneimittels hergestellt werden kann. Diese Vielfalt führt zu einer erheblichen Verunsicherung innerhalb der Homöopathie. Mit der hier vorgestellten Polaritätsanalyse erfolgt eine Rückbesinnung auf deren Grundprinzipien und die Vorgehensweise der alten homöopathischen Ärzte, insbesondere Hahnemann, Bönninghausen, Hering und Lippe. Ergänzt wird die Rückbesinnung durch neue Erkenntnisse über die Bedeutung polarer Symptome, die mit Hilfe einer computergestützten Repertorisierung umgesetzt werden und sehr viel zur Bestimmungssicherheit der Arzneimittel beitragen.
Nachfolgend werden alle Elemente beschrieben, die für das Erreichen besserer Resultate entscheidend waren. Der Autor bittet um Nachsicht, wenn dabei Dinge hervorgehoben werden, die aufgrund des Organon-Studiums eigentlich klar sein müssten, die aber mit Blick auf die Methodenvielfalt zum Teil in Vergessenheit geraten sind.