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99. Adolf Peters181

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Sommer 1824

[Peters an Spitta:] Heine spielt Karten mit seinen tieferen Gefühlen, es ist Münze, die er ausgibt, nichts scheint ihm heilig genug zu sein, um es nicht dem Witzeln und seiner verhaßten Ironie zu opfern; und sein immer wiederkehrendes, gewöhnlich höhnisches Selbstauslachen am Schluß verletzt mich. Ich schaudere, wenn dem Blitz, der das Herz entzündet, sogleich ein kalter, löschender Schlag folgt. Aber man muß ihm auch nicht zu nahe tun; er ist bei all seinem leichtfertigen, boshaften und übermütigen Witz in den letzten Gründen ein sehr tieffühlender, weicher Mensch, den man durch ernste Vorwürfe leicht bis zu Tränen rührt.

[Adolf Peters studierte Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften; er wurde Lehrer und lebte später in Dresden. 1840 veröffentlichte er „Gesänge der Liebe“. – Philipp Spitta war Theolog; sein geistliches Liederbuch „Psalter und Harfe“ (1833) ist weit verbreitet. Beide studierten mit Heine in Göttingen.]

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