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131. Julius Campe194

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Sommer 1826

[Mitteilung an Strodtmann:] Während seines Aufenthaltes in Hamburg im Sommer 1826 traf Heine, wie gewöhnlich, eines Abends im Alsterpavillon mit Campe und Merckel zusammen. Nach einer lebhaften Unterhaltung geleiteten die Freunde den Dichter bis an sein Logis auf dem Dragonerstall und schlenderten dann noch eine Weile in den Straßen umher. Campe, der sich entsann, daß Heine gern Kuchen aß, kaufte in einer Jahrmarktsbude des Gänsemarkts ein Paket Pfeffernüsse und kehrte mit Merckel nach der Wohnung des Dichters zurück, der noch wach sein mußte, da seine Zimmerfenster erhellt waren. Kaum aber begannen die beiden auf der Straße laut seinen Namen zu rufen, so wurde das Licht ausgelöscht. Campe schellte jetzt an der Haustür und gab die Kuchen für Heine an das Dienstmädchen ab, mit dem schelmischen Zusatze: „Von Professor Hugo in Göttingen!“ – „Nun, wie haben Ihnen die Pfefferkuchen geschmeckt?“ frug Campe, als Heine nach einigen Tagen zu ihm in den Laden kam. „Was!“ rief Heine, indem er sich ärgerlich vor die Stirn schlug. „Sie haben mir die Kuchen geschickt? Und ich Tor habe sie ins Kaminfeuer geworfen! Da sie mir im Namen Hugos überbracht wurden und ich auf der Straße meinen Namen hatte schreien hören, so glaubte ich, meine Göttinger Feinde, denen ich in der ‚Harzreise‘ so übel mitgespielt, wollten Rache an mir üben und hätten – wer weiß! – den Teig der Pfeffernüsse vielleicht mit Rattengift gewürzt.“

[Noch 1850 erinnert Heine am 28. September seinen Verleger an „die primitiven Zeiten, wo sie mit Ihrem Patroklus Merckel mir Makaronen durchs Fenster ins Zimmer warfen“. Etwas anders erzählt Wienbarg den gleichen Scherz.]

Gespräche mit Heine

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