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232. Ludwig Börne71
Оглавление30. September 1831
[Börne an Jeannette Wohl:] Heine habe ich seitdem nicht gesehen. Was ich von ihm höre, gibt mir von seinem Charakter keine gute Vorstellung... Er soll von grenzenloser Eitelkeit sein. Er spielt, und er könnte nichts tun, was mir größeres Mißtrauen gegen ihn einflößte. Er hat schon einmal fünfzig Louisdors auf einmal verloren. Den etwas bornierten *Dr. Dondorf* scheint er als seine Lobposaune zu gebrauchen, welches ich diesem in Baden schon angemerkt.
*Das wurde mir heute von einem Deutschen, der mich besuchte, auch bestätigt. Dieser, der viel Wesens aus mir macht, sagte mir, er habe gegen Dondorf geäußert, Börne sei der einzige politische Schriftsteller in Deutschland, Heine sei kein solcher, sondern nur ein Dichter, worauf aber Dondorf Heines Partie ergriffen und ihn über mich erhoben. Das hat mich auf den Gedanken gebracht, daß Heine nur darum sich nicht mit mir zu einem Journal verbinden will, weil er fürchtet, in meiner Nähe nicht genug zu glänzen. Der nämliche erzählte mir, er habe Heine vor einiger Zeit gebeten, er möge einige Freiheitsgedichte machen, welche man unter das deutsche Volk verteilen könne, worauf Heine erwidert: ja, er wolle es tun, es müßte ihm aber gut bezahlt werden. Dann: „Wenn mir’s der König von Preußen bezahlt, mache ich auch Gedichte für ihn.“*