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236. Ludwig Börne71

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8. Oktober 1831

[Börne an Jeannette Wohl:] Ja, mit dem Heine ist es merkwürdig, wie ich mich getäuscht habe. Ich werde Ihnen etwas von ihm sagen, was Sie wundern wird. Heine ist ein vollkommener Bacher! Wie er das geworden, oder vielmehr als geborener Jude geblieben, ist mir ganz unerklärlich. Er hat die regelmäßigste Erziehung und einen viel geordneteren Schulunterricht genossen als ich selbst. Er hat ganz die jüdische Art zu witzeln und opfert einem Witz nicht bloß das Recht und die Wahrheit, sondern auch seine eigene Überzeugung auf... Seine Neigung zur persönlichen Satire, sowohl im Schreiben als im Sprechen, ist mir auch zuwider. Sein Spott ist sehr bösartig, und man muß sich sehr vor ihm hüten, daß man in seiner Gegenwart von keinem etwas erzählt, was er brauchen kann. So erzählte ich einem gemeinschaftlichen Bekannten von uns beiden, Robert in Baden jammere, daß in dieser Zeit sein Talent zugrunde ginge. Einen Tag darauf kömmt Heine zu mir und sagt, er habe das erfahren und werde es bei der nächsten Gelegenheit drucken lassen; aber nicht von Robert, von dem er gut Freund sei, sondern er wolle es erzählen, als habe das Raupach geklagt...

Gespräche mit Heine

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