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234. Ludwig Börne71

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3. Oktober 1831

[Börne an Jeannette Wohl:] Heine hat mich diesen Vormittag besucht. Er hat sich nach Ihnen erkundigt und gesagt, Sie wären eine sehr liebe Frau. Es ist merkwürdig mit dem Heine und mir. Der erste Eindruck, den er bei mir gemacht, verstärkt sich immer mehr. Ich finde ihn herzlos und seine Unterhaltung selbst geistlos. Es scheint, er hat seinen Geist nur in den Schreibfingern. Er spricht kein vernünftiges Wort und weiß aus mir kein vernünftiges Wort hervorzulocken. Er affektiert Menschenhaß und Verachtung. Gegen öffentliche Kritik seiner Schriften ist er sehr empfindlich. Er sagte mir selbst, er ginge am liebsten mit unbedeutenden Menschen um. Er ist sehr verdrossen und unheiter. Ich sah es ihm deutlich an, daß er keine rechte Geduld bei mir hatte und nicht erwarten konnte, bis er fortkäme. Auch war ich froh, als er ging; denn er hatte mich ennuyiert.

[In seinem Börnebuch, dritter Teil, schildert Heine seinen zweiten Besuch bei Börne, der jetzt Rue de Provence wohnte, völlig anders; wenigstens läßt Börnes Brief nicht auf die Anwesenheit einer „Menagerie von Menschen“ in seinem Salon schließen.]

Gespräche mit Heine

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