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Vorwort zur zweiten Auflage

Nach dem Erscheinen der ersten Auflage teilten mir mehrere Leser ihr eigenes Schicksal in der DDR mit. Durch diese partiell gravierenden Berichte erfuhr ich mit Betroffenheit, dass es viel schlimmere Schicksale gab als meines. Leider sind diese Bücherfreunde jedoch bisher nicht bereit, ihren Lebensbericht zu veröffentlichen. Aus Gründen des gegenseitigen Vertrauens bin ich darüber zum Schweigen verpflichtet. Ihre Schilderungen bestätigen mir jedoch indirekt, dass es sicher sinnvoll war, zumindest meine persönlichen Erfahrungen Interessierten mitzuteilen und als Verbuchtes für die Nachwelt festzuhalten, obwohl ich als Sohn eines Altkommunisten – trotz meines Nonkonformismus – sicher noch immer als ein Privilegierter galt. Denn nach meiner ungerechtfertigten „Bewährung in der Produktion“ konnte ich Diabetologe werden und als langjähriger Chefarzt – wenn auch unter unangebrachten Schwierigkeiten und Schikanen – meinen Berufswunsch in der DDR realisieren.

Einige Leser stellten in meinen Schilderungen eine mir selbst nicht bewusste hintergründige Ironie fest. Sie baten mich, aus meiner Studenten- und Berufszeit noch einige unpolitische Anekdoten beizusteuern, ein Wunsch, den ich meinen Lesern gerne erfülle.

Mahlow, d. 31.10.2014

Heinz Schneider

Die Normalität des Absurden

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