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Hosenbeine, Fensterglas und Aschenbecher,

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die Frage ist: Wo bleibt der Rächer?

Weit kann er doch nicht sein,

denn noch qualmt’s überm Tellerrand

an den Hügelseiten toter Stummel.

Hobelschatten, Kerbenmulde,

wer ist’s,

dem ich die Erklärung schulde?

Dabei ist das Ganze eine Farce,

nicht mehr als ein gezinkter Türkenteller,

wenn’s laut und schmerzhaft wird im Keller

der Befragung.

Dort nämlich geht’s ans Nackte

mit dem Sagen der Entsagung,

mit dem Schweigen der Vertagung,

mit dem Wahnsinn der Verklagung.

Licht und Schatten wechseln flimmernd ab,

im Wechsel folgt ein Schritt dem andern.

Wenn er stoppt,

dann ist’s soweit:

Der Knall der Ohrfeige

steigt durchs Treppenhaus hinauf,

wo sich das Echo in den Marmorflurwinkeln verfängt.

Dann setzen Schritte sich entspannter fort,

auf rauhem Boden knarren Stuhlbeinfüße.

Es wird still im Treppenhaus.

Gleich jagen jene Gedanken durch den Sinn,

ob es denn noch andere Treppenhäuser gibt,

die vom Keller abwärts in die Tiefe gehn.

Denn immer wieder kommt es vor,

dass nach der Vernehmung nur der Vernehmer

die Treppe herauf zum Marmorflur kommt.

Weiß der Teufel, übertrieben ist es nicht,

dass mancher unten sich die Knochen bricht.

Aschenbecher, Fensterglas und Hosenbeine,

Hände, Hälse und die festgeschnürte Leine.

Aus den Tiefen des Tages und der Geschichte

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