Читать книгу Venezianischer Dämonenfluch: Gruselroman Großband 3 Romane 10/2021 - Hendrik M. Bekker - Страница 20
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LUIGI CAMPA VERWÜNSCHTE seinen Leichtsinn. Er hatte gehandelt, ohne zu überlegen, und die Vögel auf den Fremden gehetzt. Im Moment, als er sich verbrannte, hatte er gewusst, dass er in diesem Mann einen gefährlichen Feind vor sich hatte. Aber welchen Feind? Er kannte den Mann nicht. Trotzdem besaß dieser gefährlicheweißmagische Waffen.
Aber dennoch hätte Campa besser nur die Flucht ergreifen sollen. Seine Spontanreaktion hatte erstens nichts bewirkt und zweitens die Aufmerksamkeit der Menschen und der Polizei erregt. Und wenn die Polizei nicht völlig dumm war, würde sie dieses ungewöhnliche Ereignis mit den vertrockneten Leichen in Verbindung bringen. Denn das eine war so ungewöhnlich wie das andere.
Der Dämon schalt sich einen Narren.
Immerhin konnte er jetzt unerkannt verschwinden. Niemand kümmerte sich mehr um ihn. Die Menschen waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt und damit, einem vermeintlichen Vogelangriff zu entgehen. Dabei war niemand in Gefahr.
Campa sah das Mädchen.
Auch da hatte er einen Fehler begangen. Er hatte die junge Deutsche falsch eingeschätzt und war dann am Ball geblieben, statt sich einem anderen potentiellen Opfer zu widmen. Jetzt aber wollte er nicht mehr zurück. Der Fehler ließ sich nur ausmerzen, wenn er das Mädchen tatsächlich in die Finger bekam. Das hier war jetzt persönlich. Sie sollte es sein, keine andere. Er eilte hinterher.
Das Mädchen verschwand in Richtung Rialto. Wahrscheinlich wollte es Venedig verlassen. Das war nicht gut. Campa beschleunigte seine Schritte. Er musste die Deutsche fassen! Sich derartig gegen ihn zu wehren, das würde er ihr heimzahlen!
Aber schon bald stellte er fest, dass er sie aus den Augen verloren hatte. Und er erspürte sie auch nicht mehr. Sie hatte ihn hereingelegt.
Verärgert blieb er stehen.
Im nächsten Moment spürte er den Luftzug hinter sich. Er verwünschte seine Nachlässigkeit. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Er wollte sich noch ducken, war aber nicht schnell genug. Eine Handkante traf ihn. Luigi Campa verlor augenblicklich das Bewusstsein.